Am Wochenende wird Alphorn geblasen, Fahne geschwungen und gejodelt! Nach sechs Jahren findet das Eidgenössische Jodlerfest wieder statt – und zieht kulturbegeisterte Besucher vom 16. bis zum 18. Juni nach Zug. Eigentlich hätte es bereits 2020 in Basel stattfinden sollen, musste aber wegen Corona abgesagt werden.
Umso grösser ist die Freude und der Andrang – 150'000 Gäste werden erwartet. Wer alle drei Tage vom «Fäscht» miterleben will, wird wohl in Zug übernachten wollen. Doch die Nachfrage ist höher als das Angebot. Ähnlich wie in Davos, wenn das Weltwirtschaftsforum (WEF) stattfindet, steigen auch in Zug wegen der hohen Nachfrage die Preise. «Die Hotels sind seit mehreren Wochen, wenn nicht gar Monaten ausgebucht», sagt Dominic Keller, Geschäftsführer von Zug Tourismus zur «Zuger Zeitung».
Wegen des Andrangs wurden auch Zivilschutzanlagen und Turnhallen zu Schlafplätzen umfunktioniert – doch Anfang Woche haben Besucher keine Chance mehr auf einen Schlafplatz. Auch Campingplätze sind ausgebucht.
Eine Nacht in Zug ab 454 Franken
Bei der Plattform Booking werden für zwei Erwachsene gerade mal zwei Unterkünfte für das kommende Wochenende angezeigt: Eine für 454 Franken die Nacht und eine für über 1000 Franken.
Auch das Angebot an Privatunterkünften ist knapp. Ein zentrales Apartment in Zug auf Airbnb kostet am Wochenende 737 Franken – und wird übrigens nur am Jodlerfest angeboten. Wer also eine Wohnung in Zug hat und am Wochenende verreist, kann sich mit der Untervermietung einen ordentlich Zustupf verdienen. Anders sieht es dagegen ohne das Jodlerfest aus, wie der Tourismus-Chef erklärt. «Der durchschnittliche Zimmerpreis der von uns vermittelten Zimmer betrug im letzten Jahr CHF 184.55 Franken», sagt Keller zu Blick.
Kurzentschlossene müssen kreativ werden
Dabei muss es nicht mal eine Wohnung sein. Auf Airbnb findet sich sogar ein Angebot, auf einem Boot zu übernachten. Kostenpunkt: 679 Franken. Allerdings hängt der hohe Preis nicht mit dem Jodlerfest zusammen. Das Angebot gibt es den ganzen Sommer über.
Kurzentschlossene, die jetzt noch ein Angebot suchen, müssen kreativ werden. Für einen St. Galler endet die Suche nach einer Bleibe mit einem Happy End: Er suchte mit einem Inserat in der «Zuger Zeitung» nach einer Bleibe fürs Jodlerfest. Nachdem Gäste ihre Reservation annulliert hatten, kontaktieren die Hotels den Gast.
Auch für die anderen Gäste hat Dominic Keller von Zug Tourismus einen Lichtblick: «Mit dem öffentlichen Verkehr ist Zug einfach erreichbar – somit benötigen viele Tagesgäste gar kein Hotel-Zimmer.»