SonntagsBlick lädt zum Insekten-Lunch
Mmmmh, Mehlwürmer

Sie fliegen, kriechen, krabbeln, beissen – und sind des Schweizers Phobie Nummer eins: Insekten. Bald könnten sie auf unseren Tellern landen.
Publiziert: 28.06.2015 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:12 Uhr
Grusig oder Fein? Promis testen Insekten-Food
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:Grusig oder Fein? Promis testen Insekten-Food
Von Thierry Débieux (Text) und Sabine Wunderlin (Fotos)

Die Lebensmittelverordnung soll revidiert, das Kochen mit Insekten wie Heuschrecken, Grillen und Mehlwürmern erlaubt werden. Frühestens Mitte 2016 könnte es so weit sein.

SonntagsBlick lud schon jetzt zum Insektenschmaus. Mit dabei: Balthasar Glättli (43), Fraktionschef der Grünen, Mimi Jäger (32), Ex-Freestyle-Skifahrerin und BLICK-Sportmoderatorin. Sie kam mit Freund Rafael Beutl (29), Model und Ex-Bachelor. Daniel Rohr (55), Leiter des Theaters Rigiblick, zeigte Appetit, ebenso Kranz-Schwinger Stefan Burkhalter (41).

Als Vorspeise servierte Insekten-Koch Silvio Blaser (40) Heuschrecken frittiert, als Hauptgang Grillen garniert, als Dessert Mehlwürmer au Chocolat.

 Doch wie lecker schmeckt so etwas wirklich? «Die Grille erinnert mich geschmacklich an Pouletflügeli. Die Heuschrecke sieht aus wie ein Nasenböögg», sagte Rafael Beutl. Dank hohen Proteingehalts ist dieses Futter auch für Sportler hochinteressant. «Mit so viel Eiweiss-Power muss ich gewinnen», meinte Stefan Burkhalter, der heute am Nordostschweizer Schwingfest in Wald ZH seinen 94. Kranz anstrebt. Herzhaft biss er in eine Heuschrecke und scherzte: «Falls ich den Festsieg nicht hole, seid ihr schuld.»

Mimi Jäger kämpfte mit der Optik des Insektenessens: «Da ist ja noch ein Beinchen dran», stellte sie mit Schrecken fest. Bei einem Schoko-Mehlwurm entdeckte sie einen «kleinen Kopf»: «Da vergeht mir der Appetit.» Kein Wunder, werden Insekten vor allem weiterverarbeitet – zu Burgers etwa, um den Gruselfaktor zu minimieren. Der Mehlwurm auf dem Menüplan ist jedoch ökologisch sinnvoll: Um ein Kilo Insektenmasse zu gewinnen, braucht es nur zwei Kilo Futter. Bei Rindfleisch ist das Verhältnis eins zu acht.

Darum hatte auch der Grüne Glättli Freude an den Krabbel­happen: «Nussig und knusprig schmeckt die Heuschrecke.» Und Daniel Rohr war begeistert: «Die Menüs sind absolut geniessbar und nahrhaft. Eine tolle Erfahrung!»

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