SRF-Star Jonas Projer (37) wechselt zu «Blick TV»
«BLICK ist eine Medienmarke mit viel Schlagkraft»

Die Blick-Gruppe bietet künftig auch Fernsehen an. «Arena»-Dompteur Jonas Projer wird das Projekt ausgestalten.
Publiziert: 15.02.2019 um 20:44 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2019 um 10:48 Uhr
18. Oktober 2015: Jonas Projer moderiert auf SRF die Elefantenrunde zu den nationalen Wahlen.
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Thomas Ley
Thomas LeyBlattmacher BLICK

Jonas Projer (37) wechselt in eine grössere Arena. Der Moderator, der die SRF-Politdebatten-Sendung seit 2014 fest im Griff hat, kommt zur Blick-Gruppe und entwickelt ein neues Format: Blick TV. «Ich freue mich enorm!», sagte Projer gestern. «Ringier meint es sehr ernst mit dieser Investition, und als mir das klar wurde, war für mich der Fall klar.»

Dem SRF einen der prominentesten Köpfe abzuwerben, ist natürlich auch für Christian Dorer (43), dem Chefredaktor der Blick-Gruppe, ein Coup: «Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, ihn für Blick TV zu gewinnen.» Projer sei ein Topjournalist, habe Führungserfahrung und bringe mit seiner TV-Kompetenz genau das ein, womit man die Blick-Gruppe weiterentwickeln wolle. «Sein Entscheid, zu uns zu kommen, ist über längere Zeit gereift. Wir waren immer wieder in Kontakt miteinander und haben festgestellt, dass wir die entscheidenden Fragen genau gleich beurteilen und dass die Chemie stimmt.»

Mehr Bewegtbild auf Blick.ch

Wie seine neues Arbeitsfeld genau aussieht, das wird Projer selber massgeblich mitbestimmen können. Denn noch befindet sich Blick TV im Projekt-Stadium. Projer werde spätestens am 1. September zu Ringier wechseln, so Dorer, als Projektleiter im Rang eines Chefredaktors, der direkt Christian Dorer berichtet.

Das Ziel sei es, den Bewegtbild-Anteil auf Blick.ch substanziell auszubauen, sagt Dorer. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber noch zu früh, um über Details zu sprechen – wir stecken mitten in der Planung.» In den nächsten Wochen werden konkrete Enscheide gefällt. Er betont, dass Blick TV auf jeden Fall Hand in Hand mit Blick.ch weiterentwickelt werden solle. 

«BLICK bietet ein Gegenprogramm zur Beliebigkeit»

Blick TV, so viel ist sicher, soll ganz klar die BLICK-DNA haben. Und das ist ganz im Sinn von Jonas Projer. «BLICK ist eine Medienmarke mit viel Schlagkraft», sagt er. BLICK setze auf Themen, verfolge sie auch über mehrere Tage hinweg. «Ein Gegenprogramm zur Beliebigkeit vieler News-Angebote, wo heute mal dieses, morgen mal jenes aufgemacht wird.» Und eines habe ihn schon immer mit BLICK verbunden, so Projer: «Das Relevante mit dem Unterhaltenden zu verbinden. Ich glaube, das hat man mir auch in der ‹Arena› immer angemerkt: Ich finde, Information darf durchaus Spass machen.»

Grosse Dankbarkeit gegenüber SRF

SRF verliert mit Projer eine prägnante Figur. Seit 2014 leitet er die «Arena» und verschaffte ihr neues Profil. National bekannt wurde der selbstbewusste, aber dennoch lockere Stil von Projer, als er 2011 den Korrespondenten-Posten in Brüssel übernahm. Sein Einsatz in der «Arena» überzeugte: Auf Anfang 2018 fasste SRF die Teams der Diskussionssendungen «Arena», «Club» und «Schawinski» in der Fachredaktion Info-Talk zusammen, deren Leitung Projer übernahm.

SRF-TV-Chefredaktor Tristan Brenn (53) dankte Projer denn auch gestern für seine «hervorragende Arbeit». Und auch Projer selber drückte gegenüber seinem bisherigen Arbeitgeber, der ihm soviele Türen geöffnet habe, «grosse Dankbarkeit» aus.

Doch jetzt, so Projer, freue er sich auf ein neues Kapitel – «und auf neue Geschichten».

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