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Das sind die Kandidaten für den Prix Courage 2019

Auch dieses Jahr wird der Prix-Courage-Award vom «Beobachter» verliehen. Entscheiden Sie mit, wer die mit 15'000 Franken dotierte Auszeichnung erhalten soll, und stimmen Sie für Ihre Favoritin oder Ihren Favoriten ab. Teilnahmeschluss ist Sonntag, 20. Oktober.
Publiziert: 24.09.2019 um 18:17 Uhr

Seit 22 Jahren verleiht der «Beobachter» den Prix-Courage-Award an Persönlichkeiten, «die unerschrocken und mit Hingabe für eine Idee kämpfen – zugunsten einer offenen, solidarischen und gerechten Schweiz». Hier erfahren Sie, welche sechs Personen dieses Jahr für den Prix Courage nominiert sind.

Robin Justine Schönbeck – kämpft für Menschen mit chronischen Krankheiten

Seit fünf Jahren ist Robin Justine Schönbeck (17) aus Nottwil LU chronisch krank. Sie leidet unter heftigen Schwächeanfällen und hat mit Übelkeit, Kopfschmerzen und Fieberschüben zu kämpfen. Die Ursache für ihr Leiden kennt niemand. Trotzdem gibt sie die Hoffnung nicht auf, macht öffentlich auf die Situation von chronisch Kranken aufmerksam und will anderen Betroffenen Mut machen: «Jeder Tag ist ein Geschenk. Aufgeben ist keine Option!» 

Robin Justine Schönbeck
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Prix Courage 2019:Robin Justine Schönbeck

Josef Karber – nahm eine Bedürftige auf und wurde dafür bestraft

Im Jahr 2011 trifft Josef Karber (59) eine Armenierin, die eine Krebsoperation hinter sich hat. Weil sie in der Heimat von ihrem kriminellen Mann bedroht wird, gewährt ihr der katholische Pfarrer der Liebfrauenkirche in Zürich Kirchenasyl. Dort soll sie sich erholen und gesund werden. «Es ging mir um Nächsten­liebe. Sie hat mir leidgetan», sagt er. Jahrelang wohnt die Frau im Pfarrhaus – bis sich im 2018 herausstellt, dass sie sich illegal in der Schweiz aufhält. Der Pfarrer will davon jedoch nichts gewusst haben. Trotzdem landet der Fall vor Gericht, und Karber wird mit einer Busse bestraft.

Diese Frauen und Männer haben Mut bewiesen und sind für den Prix-Courage-Award 2019 nominiert.
Josef Karber
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Prix Courage 2019:Josef Karber

Gaby Igual – stoppte eine Millionenabzocke der Krankenkassen

Jahrelang zockt die Krankenkasse Assura ihre Patienten ab. Auf einen Betrag, den die Patienten selbst bezahlen, verrechnet sie zusätzlich einen Selbstbehalt. Als die pensionierte Hausärztin Gaby Igual aus Effretikon ZH dies bemerkt, klagt sie erfolgreich gegen die Kasse – bis vor Bundesgericht und ohne Anwalt. «Es geht um Millionen, die man den Patienten zu viel verrechnet. Dem wollte ich einen Riegel schieben», sagt sie. Doch sie siegt nicht nur gegen die Assura: Abklärungen der Stiftung für Konsumentenschutz zeigen, dass alle grossen Krankenkassen auf diese Weise zu viel kassiert haben. 

Gaby Igual
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Prix Courage 2019:Gaby Igual

Christian Marti – deckte auf, wie ein Arzt systematisch abkassierte

Als der Zürcher Hausarzt Christian Marti (73) routinemässig ein Patientendossier überprüft, wird er stutzig. Ihm fällt auf: Ein Belegarzt der Hirslanden-Klinik Zürich hat seinen Patienten systematisch zu viel verrechnet. Um Klarheit zu schaffen, kontaktiert Marti den Arzt telefonisch. «Als ich meine Fragen gestellt hatte, hängte der Kollege einfach auf.» Marti macht den Fall publik. Nach einer Untersuchung muss der Hirslanden-Arzt eine fünfstellige Summe an die Krankenkassen zurückzahlen.

Christian Marti
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Prix Courage 2019:Christian Marti

Iluska Grass – beschützte einen orthodoxen Juden vor Neonazis

Als Iluska Grass (28) an einem Samstagabend am Zürcher Manesse­platz aus dem Bus steigt, hört sie Schreie. Die Studentin rennt los, sieht einen orthodoxen Juden am Boden liegen. Er wird von angetrunkenen Rechtsradikalen bespuckt und mit Naziparolen verhöhnt. Grass stellt sich dazwischen und kann Schlimmeres verhindern. «Ich versuchte, den Anführer der Neonazis in ein Gespräch zu verwickeln, damit er vom Opfer ablässt.» Der Haupttäter, ein mehrfach vorbestrafter Neonazi, wird schliesslich vier Jahre später wegen Rassendiskriminierung und Tätlichkeiten verurteilt. 

Iluska Grass
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Prix Courage 2019:Iluska Grass

Markus Ramser – bildet auf seinem Hof Flüchtlinge aus Eritrea aus

Seit rund eineinhalb Jahren beschäftigt der Thurgauer Biobauer Markus Ramser (68) vorläufig aufgenommene eritreische Flüchtlinge. Erste positive Ergebnisse zeigen sich schon heute: Sein erster Schützling, Tesfu Adhanom, hat bereits die zweijährige ­Attestlehre an der Landwirtschaftsschule abgeschlossen. Obwohl der Biobauer zu Beginn des Projekts anonyme Briefe mit Inhalten wie «die Asylanten werden euch im Schlaf umbringen» erhielt, ist er davon überzeugt: «Integration kann nur gelingen, wenn man sie lebt.»

Markus Ramser
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Prix Courage 2019:Markus Ramser

Diese Frauen und Männer haben Missstände aufgedeckt und Menschen gerettet. Wer hat Ihrer Meinung nach am meisten Mut bewiesen? Entscheiden Sie jetzt mit, wer den Prix Courage 2019 erhalten soll.

Die Stimmen der Leser und diejenigen der Prix-Courage-Jury zählen zu je 50 Prozent. Teilnahmeschluss ist der 20. Oktober 2019. Der oder die Gewinnerin wird anschliessend am 1. November 2019 gekürt. (frk)

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