Das Risiko einer Mangellage sei nicht völlig gebannt, sagte Elektrizitätskommissions-Präsident Werner Luginbühl (64) in einem am Montag veröffentlichten Interview mit den «Tamedia»-Zeitungen. Europas Gasspeicher deckten nur die Hälfte des Winterbedarfs und müssten ständig neu gefüllt werden.
«Das Vorsichtsprinzip ist nach wie vor angebracht», so Luginbühl. Es bestünden weiter unkalkulierbare Risiken, etwa in Form von Kältewellen oder Anschlägen auf die Energie-Infrastruktur. «Die Lage kann sich schnell wieder ändern.»
Speicherseen sind gut gefüllt
Insgesamt habe sich die Lage aber entspannt: Die Speicherseen seien dank genügen Regen und milden Temperaturen überdurchschnittlich gut gefüllt, dazu sei weniger geheizt worden. Deutschlands letzte drei AKWs sollen zudem über den Winter weiterlaufen und Frankreich wolle seine Kernkraftwerke schneller als angekündigt wieder ans Netz bringen, legte Luginbühl dar.
Der Elcom-Präsident will sich aber nicht vorwerfen lassen, im Sommer zu pessimistisch gewesen zu sein. Damals riet er zum Kauf von Kerzen und Brennholz. «Wir haben im Sommer auf Basis des damaligen Wissens kommuniziert und gehandelt.» (SDA)