Gürtelrose als neue Impfnebenwirkung entdeckt
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Swissmedic sieht Häufung:Gürtelrose als neue Impfnebenwirkung entdeckt

Swissmedic sieht Häufung
Gürtelrose als neue Impf-Nebenwirkung entdeckt

Zu den fünf häufigsten Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe Pfizer/Biontech und Moderna zählen Müdigkeit, Kopf- oder Gliederschmerzen, Übelkeit, Fieber und Schüttelfrost. Im neusten Update meldet Swissmedic jetzt noch eine weitere Nebenwirkung.
Publiziert: 18.06.2021 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2021 um 13:04 Uhr

Alle zwei Wochen gibt die Heilmittelbehörde Swissmedic ein Update zu den gemeldeten Nebenwirkungen der Impfstoffe Pfizer/Biontech und Moderna.

In mehreren Fällen ist nun eine neue Nebenwirkung bei Swissmedic gemeldet worden. Bei dieser Nebenwirkung handelt es sich um Gürtelrose. Das ist eine schmerzhafte, viral ausgelöste Hauterkrankung. Swissmedic macht deshalb nun international darauf aufmerksam.

15 Prozent der Fälle direkt von Betroffenen gemeldet

In der Regel trete die Gürtelrose bei älteren Frauen auf. Nach den Corona-Impfungen taucht die Krankheit jetzt aber auch bei jüngeren Personen auf, sagt Swissmedic-Mediensprecher Lukas Jaggi zur «Aargauer Zeitung».

Swissmedic bringt alle zwei Wochen ein Update zu den häufigsten Impfnebenwirkungen raus. Neu zur Diskussion steht die Hauterkrankung Gürtelrose.
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Rund 15 Prozent der Nebenwirkungen würden Swissmedic direkt von den Betroffenen und nicht wie üblich von Arztpraxen oder Spitälern gemeldet. Dies sei aussergewöhnlich, sagt Jaggi: «Bei anderen Impfstoffen und Medikamenten haben wir nur rund fünf Prozent Direktmeldungen.»

1 von 400'000 Personen mit schwerwiegender Nebenwirkung

Nebenwirkungen, die in den Zulassungsstudien unentdeckt geblieben waren, sind bislang zumeist von anderen Ländern gemeldet worden. Dazu zählen die in Israel beobachteten Entzündungen an Herzmuskel- und -beutel.

Schweizweit hat es bisher zwölf Meldungen zu dieser Nebenwirkung gegeben. Davon betroffen ist etwa eine von 400'000 Personen. Derartige Entzündungen treten aber auch bei einer Corona-Infektion auf, und zwar deutlich häufiger: Von fünfzig Infizierten ist eine Person davon betroffen.

Auf 4,8 Millionen verabreichte Dosen rund 2700 Nebenwirkungen gemeldet

Per Ende Mai sind in der Schweiz 2700 Fälle von Impf-Nebenwirkungen bei Swissmedic eingegangen, wobei 950 als schwerwiegend eingestuft wurden.

Bei den schwerwiegenden Meldungen lag das mittlere Alter bei 66,1 Jahren, bei den 97 Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einem Todesfall bei 81,1 Jahren. Die Verstorbenen hätten mehrheitlich unter schweren Vorerkrankungen gelitten. Hinweise, dass die Impfungen zu einer erhöhten Todesrate führen könnten, gebe es zurzeit auch international keine.

Moderna verursacht mehr Nebenwirkungen

Der Impfstoff von Moderna scheint mit 57,6 Prozent der Meldungen mehr Nebenwirkungen auszulösen als der Impfstoff von Pfizer/Biontech (40,8 Prozent). Dafür gab es bei Pfizer/Biontech mehr schwerwiegende Nebenwirkungen (527) als bei Moderna (488).

Als schwerwiegend beurteilt werden Fälle, bei denen die Personen entweder im Spital behandelt werden müssen oder die Reaktion aus anderen Gründen als medizinisch bedeutsam betrachtet wurde. In den meisten Fällen waren die Betroffenen bisher aber nicht gefährdet.

Die am häufigsten gemeldeten Reaktionen bei schwerwiegenden Fällen sind Fieber, Kopfschmerzen/Migräne, Luftnot, Herpes-Zoster-Reaktivierung mit Hautrötungen (Gürtelrose), Erschöpfung, Muskelschmerzen und Unwohlsein. Die bisher eingegangenen und analysierten Meldungen änderten nichts am positiven Nutzen-Risiko-Profil der in der Schweiz verwendeten Covid-19-Impfstoffe, hiess es. (une/SDA)

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