Drama in Bellinzona
Mann (†73) verschluckt sich an Osteressen – tot

Im Tessin hat sich ein älterer Herr an seinem Osteressen verschluckt. Trotz der Bemühungen von mehreren Gästen und Einsatzkräften konnte dem Mann nicht mehr geholfen werden.
Publiziert: 08.04.2024 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2024 um 13:17 Uhr

Gemütlich mit der Familie an Ostern essen gehen: Was ein schöner Tag in Bellinzona hätte werden sollen, endete für einen Rentner (†73) tödlich. Wie «Tio.ch» berichtet, hat sich der Mann an seinem Osteressen verschluckt. Obwohl sofort andere Gäste des gut besuchten Lokals zu Hilfe geeilt waren, und auch die Rettungskräfte zeitnah eintrafen, konnte der Mann nicht mehr gerettet werden. 

Besonders bei älteren Menschen komme diese Art von Unfall vermehrt vor, wie Rainero Spinelli, ein Arzt des 144-Teams, der Tessiner Zeitung bestätigte. Meistens gehen jedoch medizinische Probleme wie Herzstillstände oder leichte Schlaganfälle voraus, bevor die betroffene Person die Kontrolle über die Nahrungsaufnahme verliert, so der Arzt weiter. 

Lebensrettende Manöver

Spinelli verweist auf mehrere Verhaltensweisen, die Laien anwenden können, wenn Erstickungsgefahr drohe. Einerseits gäbe es das Heimlich-Manöver. Dabei wird Druck auf den Bauch ausgeübt, um so die Fremdkörper aus den Atemwegen zu bekommen. Andererseits könne man auch künstlich beatmen, um die Betroffenen bis zum Eintreffen von Einsatzkräften mit Sauerstoff zu versorgen. «Mund zu Mund oder Mund zu Nase», so der Arzt zur Tessiner Zeitung weiter.

Ein Mann erstickte in Bellinzona an seinem Osteressen. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock
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Solche Manöver seien jedoch alle mit einem grossen Risiko verbunden und setzten ein gutes Wissen der Erste Hilfe voraus. «Jeder Fall ist anders, und obwohl die Kenntnis des Heimlich-Manövers und der Grundlagen der künstlichen Beatmung hilfreich sein kann, wäre es ideal, wenn stets erfahrene Spezialisten zur Stelle wären. Doch das ist halt nicht immer der Fall», so Spinelli.

Dass vor allem ältere Menschen betroffen sind, zeigt auch ein Fall von 2016. Eine Seniorin erstickte in einem Pflegeheim in der Region Baden AG an einem Gipfeli. 2022 musste sich die zuständige Pflegerin vor dem Bezirksgericht Baden verantworten. Die Seniorin lebte seit einem Hirnschlag im Sommer 2016 in einem Pflegeheim und war halbseitig gelähmt. Beim Frühstück passierte es: Die Frau verschluckte sich an ihrem Gipfel und konnte trotz sofort eingeleiteter Massnahmen nicht mehr gerettet werden. (mgf)

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