Protz-Deutscher (29) wird nun wegen Mordes in Locarno angeklagt
Wollte Dirk W. die Kreditkarte der schönen Millionärs-Erbin stehlen?

Fünf Monate nach seiner Verhaftung im Tessiner Viersterne-Hotel zieht die Staatsanwaltschaft die Schrauben an. Dirk W.* soll geplant haben, Anna R.* (†22) zu bestehlen. Im Lift war die Kreditkarte der schönen Britin gefunden worden.
Publiziert: 12.09.2019 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2019 um 12:26 Uhr
Myrte Müller

Schlechte Karten für den Protz-Deutschen: Dirk W.* (29) soll vorgehabt haben, seine Freundin Anna R.** (†22) zu bestehlen. Damit hat der ehemalige Türsteher ein Mordmotiv.

 Bislang ermittelte die Staatsanwältin wegen Totschlags, weil Dirk W. stets beteuertes, der Tod seiner Freundin sei versehentlich während eines erotischen Würgespiels geschehen (BLICK berichtete). Dank neuer Erkenntnisse erschwert sich aber jetzt die Beweislast für den tätowierten Deutschen. Aus der Traum von einer Entlassung aus der U-Haft!

Grund: Im Lift des Hotels Ramada Palm au Lac in Locarno-Muralto TI habe die Polizei die Kreditkarte der jungen Millionärserbin gefunden. Das berichtet die RSI. Dirk W. hatte die Karte seiner Freundin entwendet und offenbar im Lift deponiert. Der Protz-Deutsche redet sich heraus: Er habe aus Spass die Kreditkarte vor Anna R. verstecken wollen, da sie ihm immer vorhielt, die Zeche zahlen zu müssen. 

Im Eckzimmer des fünften Stocks wurde die junge Millionenerbin Anna R.* (†22) tot aufgefunden. Ihr deutscher Begleiter hatte die Britin offenbar im Sexspiel erwürgt.
Foto: Anian Heierli
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Geliebte mit einem Handtuch erdrosselt

Nach Scherz aber sehen die Indizien nicht aus: Dirk W. soll im Morgengrauen des 10. April 2019 im Bad von Zimmer 501 seine Freundin getötet haben. Er habe der jungen Britin beim Sadomaso-Sex ein Handtuch um den Hals gelegt und dann fest zugezogen. Es sollte die Lust erhöhen, aber nicht die Geliebte töten, beteuert der ehemalige Türsteher seitdem. Die Autopsie bestätigt: Anna R. erstickte. Doch es wurden auch kleine Knochenbrüche festgestellt. Zudem fand die Spurensicherung auch Blutspuren im Hotelzimmer.

Als sich die Geliebte nicht mehr regte, alarmierte ihr Begleiter die Hotelrezeption. Diese holte die Polizei. Dirk W. liess sich widerstandslos abführen. Anklägerin Petra Canonica Alexakis steckte den Deutschen mit Wohnsitz in Zürich in U-Haft. Es bestehe Flucht-, Verdunkelungs- und Rückfallgefahr, so die Staatsanwältin.

Am 26. Juni wurde im Hotel der Tod der jungen Frau rekonstruiert. Dirk W. musste zurück an den Tatort. An seiner Seite standen seine neuen Anwälte, Yasar Ravi und dessen Kollegin Luisa Polli (Blick berichtete). Der Staranwalt wollte Dirk W. noch im Sommer aus der U-Haft holen. Daraus wird nun nichts.

*Name geändert
*Name der Redaktion bekannt

Hat Dirk W. seine Freundin beim Sex stranguliert?
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