Tessiner half, Mann (31) nach Sprung in die Verzasca zu retten
«Ich dachte, er sei tot»

Ein ehemaliger Feuerwehrmann wollte sich am Dienstag einen schönen Tag im Verzascatal machen. Die Entspannung wich jedoch schnell Adrenalin, als er mithalf, einem Romand das Leben zu retten.
Publiziert: 12.08.2021 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2021 um 09:52 Uhr

Ein 31-jähriger Waadtländer überlebte den Sprung ins kalte Nass im Tessin nur knapp. Der Mann war am Dienstag im Verzascatal aus sechs Metern Höhe ins Wasser gesprungen und prallte dabei auf einen Felsvorsprung. Er fiel daraufhin ins Wasser und tauchte nicht mehr auf.

Eine Frau schafft es, zusammen mit einem weiteren Helfer, den Verunfallten ans Ufer zu ziehen. Dabei handelt es sich um Alessandro Romano (34). Der Tessiner arbeitet als Koch und ist ehemaliges Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Lugano.

«Der Mann wirkte unschlüssig»

«Ich genoss den Tag am Fluss, wollte gerade ins Wasser gehen, als ich diesen Mann sah. Er bereitete sich auf den Sprung vor, wirkte aber unschlüssig», erzählt er gegenüber «Tio». Kurz darauf wird klar, dass etwas nicht stimmt. «Wir sahen, dass er nicht auftauchte, mehrere Männer sprangen sofort ins Wasser, um nach ihm zu suchen, ich schaute am Ufer entlang und versuchte, ihn zu finden.»

Ein Romand sprang am Dienstag im Verzascatal ins Wasser und verletzte sich dabei schwer. (Symbolbild)
Foto: © Ti-Press / Ti-Press
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Der 31-jährigen Frau, bei der es sich laut «Tio» um die Freundin des Romands handelt, gelingt es schlussendlich, den Verunfallten an die Oberfläche zu ziehen. Doch nach kurzer Zeit taucht er wieder ab. «In dieser Sekunde bin ich ihr zur Hilfe geeilt. Als wir auf dem Felsen ankamen, packte ich ihn unter den Armen und drückte an meinen Körper», erzählt Romano. «Er hatte viel Blut verloren, ich dachte, er sei tot!»

Während der Rettungsaktion erinnert er sich an die Techniken, die er als Feuerwehrmann gelernt hatte. «Ich hielt seinen Kopf und wärmte ihn mit meinem Körper.»

«Mit blutverschmierten Händen bedankt»

Glücklicherweise überlebt der Romand den Sturz. «Es war eine Erfahrung, die ich mein ganzes Leben mit mir rumtragen werde», erzählt der Retter.

Bevor der Mann mit der Rega ins Spital geflogen wurde, habe er sich bei Romano «mit blutverschmierten Händen bedankt und ihn umarmt.» Der Romand habe einen verängstigten Blick gehabt, aber gewusst, dass das Schlimmste vorbei sei.

Nach einer ersten medizinischen Einschätzung sind seine Verletzungen nicht lebensgefährlich.

Eine junge Thailänderin hatte weniger Glück. Wenige Tage zuvor wurde sie von der Strömung des Flusses mitgerissen und ist ertrunken. Vor den Augen ihres Sohnes. Am Montag hätte sie ihren 32. Geburtstag gefeiert. Die Trauer in ihrem Umfeld ist gross. (man)

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