Thalwiler Pizzeria-Chef gab Polizei den Tipp
«Ich habe den Motorsägen-Mann sofort erkannt»

Nach anderthalb Tagen auf der Flucht wurde Motorsägen-Mann Franz Wrousis am Abend in Thalwil ZH verhaftet – dank Liman Kabashi!
Publiziert: 26.07.2017 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:34 Uhr
Liman Kabashi gab der Polizei den Tipp, dass sich Franz Wrousis in Thalwil aufhält.
Foto: Siggi Bucher
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Andrea Cattani, Marco Latzer und Daniel Riedel

Pure Erleichterung. Nach knapp 36 Stunden Ausnahmezustand erlöste gestern Abend die Nachricht von der Festnahme des Motorsägen-Mannes Franz Wrousis (51) die Bevölkerung. Die Polizei hat ihn in Thalwil ZH aufgegriffen und verhaftet. Nach wie vor unklar ist, wie es Wrousis von Schaffhausen in die rund 63 Kilometer entfernte Gemeinde am linken Zürichsee-Ufer schaffte. Liman Kabashi, Chef der Pizzeria Pipponi, erkannte den Gesuchten. Er sagt zu BLICK: «Er lief gegen 17.30 Uhr an der Pizzeria vorbei. Sein ­Gesicht habe ich sofort erkannt und darauf die Polizei gerufen.»

Er lief Richtung Migros

Mit diesem neuen Bild fahndete die Polizei noch am Dienstag nach Franz Wrousis.
Foto: ZVG/Schaffhauser Polizei

Kabashi berichtet von den bangen Minuten: «Er hatte eine Tasche dabei und lief Richtung Migros. Ich ging ihm nach, um wirklich sicher zu sein, dass er es auch ist. Er wirkte verträumt, in sich gekehrt. Ich habe dann via Whatsapp befreundete ­Polizisten informiert.» Der erlösenden Mitteilung war ein angespannter Tag vorausgegangen. Nach erfolgloser Suche in der Nacht präsentierte die Schaffhauser Polizei am Morgen frische Fahndungsbilder. Sie zeigen Franz Wrousis an einem Bancomaten: In Outdoorjacke und mit Stirnglatze. Die Bilder leiten eine internationale Fahndung nach dem Angreifer ein.
Die Nervosität gipfelte am Mittag in der Stürmung eines Linienbusses durch die Schaffhauser Polizei. Ein Leser meldete BLICK den Zugriff: «Mindestens zehn Beamte stürmten gegen 12.20 Uhr bei der CMC-Haltestelle den Bus.» Eine verdächtige Person wurde kontrolliert, ohne Fahndungserfolg.

Sirenen und Helikopter

Auch sonst waren in der Stadt immer wieder Sirenen und Helikopter zu hören. In Feuerthalen ZH kreiste ein Helikopter lange über einem Waldgebiet. In Schlatt TG sammelten sich am späten Nachmittag ebenfalls Kräfte, um ein naheliegendes Waldstück zu durchforsten.

Auf Facebook gab die Schaffhauser Polizei zwischenzeitlich sogar Verhaltensanweisungen an die Bevölkerung bekannt, falls man auf den Gesuchten trifft. So wurde vor Aktivitäten in Wäldern gewarnt. Betroffen waren davon auch etliche Schaffhauser Kinder, die einen Ausflug geplant hatten. Laut «Radio Top» mussten verschiedene Aktivitäten des Ferienpasses der Stadt abgesagt werden – zwei Events in Wäldern der Umgebung wurden ersatzlos gestrichen. Die Verantwortliche Désirée Steffenoni: «Die Eltern haben erleichtert reagiert, die Kinder waren enttäuscht. Wir können die Veranstaltungen nicht nachholen.»

Heute früh um zehn Uhr will die Schaffhauser Polizei auf einer Pressekonferenz mehr Details bekannt geben.

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