Trockenheit im Norden
Mit der Hitze steigt die Waldbrandgefahr

Im Juni blieben Regengüsse im Norden der Schweiz bislang weitestgehend aus. Nun wird es auch noch richtig heiss. Das kann zum Problem werden, erklärt der Meteorologe Klaus Marquardt.
Publiziert: 15.06.2023 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 16:15 Uhr
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Marian NadlerRedaktor News

Bislang war das Wetter perfekt für einen ersten Badi-Besuch bei angenehmen Temperaturen. Doch jetzt wird es richtig heiss!

Die Schweiz darf sich aufs Sommerwetter freuen. «Jetzt kommen die ersten Hitzetage mit 30 Grad und mehr», sagt Klaus Marquardt von Meteo News zu Blick. Schwimmen, Wandern oder eine Velo-Tour machen – all das ist am Wochenende möglich, ohne dass es zu störenden Regengüssen kommt.

«Landwirtschaft könnte ein Problem bekommen»

Doch die Hitze hat auch Nachteile, weiss Wetterexperte Marquardt. Im Juni hat es im Norden bislang kaum bis gar nicht geregnet. Eine besorgniserregende Entwicklung. «Bleibt es länger trocken, könnte die Landwirtschaft ein Problem bekommen. Ausserdem sinkt der Grundwasserspiegel, bald könnte in einigen Regionen wieder Wasser sparen angesagt sein», so der Meteorologe.

Jetzt kommt die Hitze, wie diese Prognose-Karte zeigt.
Foto: Meteocentrale
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«Zieht sich die Trockenheit auch durch den Juli, wird die Situation prekär», ergänzt er. Genaue Vorhersagen für den kommenden Monat könne er allerdings noch nicht machen.

Waldbrandgefahr steigt

Hinzu kommt: «Mit der Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr.» Solothurn, Waadt, Neuenburg, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Schaffhausen, Wallis. Die Liste der Kantone, in denen erhebliche Waldbrandgefahr herrscht, nimmt stetig zu. Die einzigen Kantone, in denen derzeit gar keine Waldbrandgefahr herrscht, sind die Kantone Uri, Obwalden und Tessin.

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Während der Norden langsam auszutrocknen beginnt, hat es im Süden in den letzten Tagen und Wochen jede Menge Regen gegeben. «Der Regen und die Gewitter waren ein Segen fürs Tessin», sagte Marquardts Kollege Roger Perret am Montag zu Blick.

In diesen Regionen herrscht erhebliche Waldbrandgefahr.

Hitze belastet den Organismus

Marquardt mahnt zur Vorsicht. Es sei ratsam, sich über die örtlichen Regularien zu informieren. Sein Rat: «Auf Lagerfeuer würde ich verzichten. Zigarettenstummel sollten nicht achtlos in die Gegend geworfen werden», rät er. Auch beim Grillieren ist erhöhte Vorsicht gefragt.

Bei Hitze trinken – auch Hahnenwasser?

Die Hitze kann für manche Menschen auch gesundheitlich belastend sein. Ältere Menschen und Personen, die harte körperliche Arbeiten verrichten, etwa auf dem Bau, sollten vorsichtig sein. Marquardts Tipp: «Viel Trinken und auf ausreichenden Sonnenschutz achten.»

Auch in der kommenden Woche bleiben die Temperaturen über 30 Grad. «Dann können im Flachland ab Mitte der Woche lokal auch kurze Sommer-Gewitter auftreten», teilt Wettermann Marquardt mit. Diese könnten mitunter kräftig sein. Eine grundlegende Wetter-Umstellung sei aber nicht in Sicht. Für den trockenen Norden seien die Gewitter durchaus wichtig, in einem ersten Schritt aber lediglich «ein Tropfen auf den heissen Stein».

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