Wieder Hangrutsch in Raron VS – Häuser bleiben evakuiert
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«Der halbe Berg ist weg!»:Wieder Hangrutsch in Raron VS – Häuser bleiben evakuiert

Unwetter
Weiter teils grosse Lawinengefahr - leichte Entspannung beim Regen

Im Unterwallis und im Nordosten der Schweiz herrschte auch am Sonntag grosse Lawinengefahr. Dies sowie Hochwasser an einzelnen Orten beeinträchtige die Lage auf Schiene und Strasse. Beim Niederschlag kam es vorübergehend zu einer leichten Beruhigung.
Publiziert: 31.01.2021 um 11:12 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2021 um 10:37 Uhr
Am Samstag ging in Raron VS ein Erdrutsch nieder. Dutzende Menschen mussten aufgrund der angespannten Lage ihre Wohnungen verlassen. Sie dürfen diese nur unter Begleitung der Feuerwehr betreten.
Foto: LAURENT GILLIERON

Grosse Lawinengefahr wurde am Sonntag verbreitet für das Unterwallis prognostiziert, aber auch für den nördlichen Alpenkamm vom Grimselgebiet bis zum Alpstein sowie Nordbünden, wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF mitteilte. In übrigen Teilen des Landes herrschte verbreitet erhebliche Lawinengefahr.

Zwischen Andermatt UR und Dieni GR dagegen konnten weiterhin keine Züge verkehren, weil die ausserordentlichen Räumungsarbeiten fortgesetzt wurden. Ebenfalls zu blieb im Berner Oberland die Bahnstrecke Interlaken Ost-Brienz. Wegen einer Lawine am Donnerstag und anhaltender Gefahr verkehren dort voraussichtlich bis am Dienstag keine Züge. Die Zentralbahn wollte am Sonntag eine neue Lagebeurteilung vornehmen, wie ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Eine Entspannung dagegen gab es am Lötschberg. Dort wollte die BLS den Autoverlad ab Mittag wieder in Betrieb nehmen. Er war zuvor am Freitag wegen Lawinengefahr eingestellt worden. Nach Schneeräumungsarbeiten am Samstag und Betriebsunterbrüchen auf dem Urner Netz der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) konnte die Strecke zwischen Hospental UR und Niederwald VS am Sonntag ebenfalls wieder aufgehen. Auch der Autoverlad am Oberalp zwischen Andermatt UR und Sedrun GR soll ab Betriebsbeginn am Montag wieder gemäss Fahrplan verkehren.

Im Walliser Dorf Raron blieb die Lage am Sonntag angespannt. In der Nacht kam es laut Angaben der Gemeinde zu einem weiteren kleinen Felsabbruch. In einem Steinbruch waren in dem Dorf am Freitag und Samstag bei Felsstürzen Geröll- und Steinmassen niedergegangen.

76 Menschen wurden am Freitag aus ihren Wohnungen evakuiert. Sie durften am Sonntag unter Begleitung der Feuerwehr in ihre Häuser zurückkehren, um wichtiges Material zu holen. Das Gebiet blieb aber vorerst weiterhin gesperrt.

Derweil entspannte sich die Hochwasserlage teilweise etwas. Am Rhein in Basel-Rheinhalle fiel der Pegel wieder unter die Hochwassermarke IIb. Die Hochwasser-Sperre für die Gross- und Kleinschifffahrt sowie für den Fährbetrieb wurde aufgehoben.

Der Pegelstand der Thur in der Ostschweiz etwa fiel am Sonntag weiter nach einem Höchststand am Samstagvormittag. Am Sonntag falle nur wenig Regen, teile SRF Meteo mit.

Keine Entwarnung gab es dagegen am Greifensee im Kanton Zürich. Dieser trat laut Angaben der Stadtpolizei Uster auf Twitter an einigen Stellen über die Ufer. Mehrere Wegabschnitte wurden gesperrt. Die Behörde rief die Bevölkerung am Sonntag zur Vorsicht auf.

(SDA)

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