Mit Militärmaterial Geld gemacht
Fünf Armeekader müssen vor Gericht

Erst Ende letzter Woche ist die Freistellung des obersten Armeearztes Andreas Stettbacher (54) bekanntgeworden. Jetzt stehen schon die nächsten hohen Militärs im Zwielicht.
Publiziert: 14.12.2016 um 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:30 Uhr
Infanterie-Rekruten in Colombier: Ihre Vorgesetzten scheinen Dreck am Stecken zu haben.
Foto: Keystone
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Bisher waren meist Bettwanzen schuld, wenn die Infanterieschule in Colombier NE negativ in die Schlagzeilen geriet. Nun ist das Thema ernster.

Am Montag beginnt in Yverdon-les-Bains die Hauptverhandlung vor dem Militärgericht 2 gegen fünf Kaderangehörige der Armee. Ihnen wird Veruntreuung, Missbrauch von Material sowie Nichtbefolgung von Dienstvorschriften und in einem Fall auch gewerbsmässiger Betrug vorgeworfen.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um fünf Kaderangehörige des Lehrverbandes Infanterie. Sie sollen über Jahre Ausrüstungsgegenstände und Infrastruktur der Armee für nichtdienstliche Zwecke verwendet und daraus finanzielle Gewinne gezogen haben. Die Verhandlung dauert die ganze Woche.

Die Urteilsverkündung wird für anfangs 2017 erwartet, wie die Militärjustiz heute in einer Mitteilung schreibt.

Die etwa 550 Mitarbeiter des Lehrverbandes Infanterie bilden durchschnittlich pro Jahr 6000 Soldaten und 1000 Kader (Unteroffiziere und Offiziere) aus.

Per sofort freigestellt: der höchste Armeearzt, Andreas Stettbacher.
Foto: Philipp Zinniker

Erst Ende letzter Woche kam aus, dass der Divisionär und Oberfeldarzt Andreas Stettbacher (54) per sofort freigestellt wurde. Wegen «Verdacht auf strafbare Handlungen gegen das Vermögen sowie strafbare Handlungen gegen die Amts- und Berufspflichten», wie das VBS schrieb. (noo)

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