Coop verbannt Drink von Corona-Verschwörer Attila Hildmann
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«Sehr tiefe Nachfrage»:Coop verbannt Drink von Attila Hildmann

Wegen «sehr tiefer Nachfrage»
Coop verbannt Energydrink von Corona-Verschwörer Attila Hildmann

Vegan-Koch Attila Hildmann vertritt wilde Theorien über das Coronavirus. Jetzt nimmt Coop seinen Energydrink «Daisho» aus dem Sortiment.
Publiziert: 23.05.2020 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2020 um 15:55 Uhr
Fabian Eberhard

Er ist Vegan-Koch, TV-Promi – und seit neustem radikaler Verschwörungstheoretiker: Attila Hildmann (39).

Seine Rezepte haben den Ber­liner zum Millionär gemacht, auch mit seinem Energydrink «Daisho» verdiente er ein Vermögen. Doch in den letzten Wochen wurde aus dem Starkoch ein Wutkoch. Und sein ­Vegan-Imperium droht zu zer­fallen.

Hildmann ist einer der prominentesten Köpfe bei den Corona-Protesten in Deutschland. Auf ­seinem Telegram-Kanal ruft er zum Widerstand gegen die staatlich verordneten Massnahmen und verbreitet wilde Verschwörungstheorien.

Vegan-Koch Attila Hildmann fiel in den vergangenen Wochen als radikaler Verschwörungstheoretiker auf.
Foto: picture alliance/dpa
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Imageschaden befürchtet

Während ihn seine Anhänger ­dafür feiern, befürchten Hildmanns Geschäftspartner einen Imageschaden. Viele Detailhändler in Deutschland und Österreich ­haben den Energydrink «Daisho» deshalb aus dem Sortiment gekippt. Nun verliert der Vegan-Koch auch einen grossen Abnehmer in der Schweiz. Coop stoppt den Verkauf der «Daisho»-Limonade, wie Mediensprecherin Marilena Baiatu gegenüber SonntagsBlick bestätigt: «Wir haben uns entschieden, den Energydrink aus dem Sor­timent zu nehmen.»

Coop beteuert, dass der sofortige Verkaufsstopp nichts mit den ­Ansichten Hildmanns zu tun habe. Als offiziellen Grund nennt Baiatu die «sehr tiefe» Nachfrage nach dem Getränk. Gleichzeitig betont sie aber: «Coop distanziert sich ausdrücklich von der getätigten Rhetorik Attila Hildmanns.»

Auch Biolabel Rapunzel draussen

Letzte Woche stoppte Coop bereits den Vertrieb von Produkten des Biolabels Rapunzel, dessen ­Geschäftsführer ebenfalls Verschwörungstheorien verbreitete. Den Ausschlag gegeben habe jedoch auch in diesem Fall mangelnde Nachfrage.

Und Hildmann? Nimmt den Schaden für sein Geschäft hin. In einem Youtube-Video sagt er: ­«Bereu ich es? Nein. Hätte ich es ­wieder so getan? Ja.» Der Berliner Koch sieht sich als Märtyrer im Kampf gegen eine angebliche ­«Corona-Diktatur».

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