Schwimmbad
Burkini in städtischen Schwimmbädern in Genf erlaubt

Der Stadtrat von Genf hat Burkinis in den städtischen Schwimmbädern zugelassen. Er beschloss am Montagabend auf Betreiben der Linken, das Reglement für öffentliche Sportanlagen zu ändern. 38 Stadtratsmitglieder sprachen sich für die Änderung aus, 33 waren dagegen.
Publiziert: 14.02.2023 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2023 um 10:11 Uhr

Die Genfer Stadtpräsidentin und Vorsteherin des Sportdepartements Marie Barbey-Chappuis (Die Mitte) versuchte ohne Erfolg den Stadtrat von einem Nein zu überzeugen: «In den meisten Fällen ist das Tragen des Burkinis nicht die Wahl der Frauen, sondern das Ergebnis einer patriarchalischen Gesellschaft, die die Linke bekämpft», argumentierte sie.

Die aktuelle Regelung funktioniere seit fünf Jahren zufriedenstellend und entspreche den Erfordernissen der Hygiene und Sicherheit, fuhr sie fort.

Für die Befürworter marginalisiert das Burkini-Verbot eine bereits schwache Bevölkerungsgruppe. In ihren Augen ist der Burkini nur ein einfacher Badeanzug. Andere Schwimmbäder in der Westschweiz haben bereits solche Regeln. Es gehe darum, Empathie und Inklusivität zu zeigen, sagte eine sozialdemokratische Politikerin.

In städtischen Genfer Schwimmbädern sind künftig Burkinis zugelassen. (Archivbild)
Foto: SALVATORE DI NOLFI

Die SVP kündigte bereits an, ein Referendum gegen diese Änderung zu ergreifen. Die Linke spiele mit den Wünschen von Minderheiten und betreibe Wahlkampf, ohne sich um die hygienischen Probleme zu kümmern, die der Burkini verursachen könnte, sagte ein SVP-Stadtrat.

(SDA)

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