Teil des Arbeitsvertrags
Bei Genfer Spitex werden nur Geimpfte angestellt

Der Druck auf das Pflegepersonal steigt. Ab Oktober stellt die Genfer Spitex Imad nur noch geimpftes Personal ein. Im Universitätsspital Genf ist diese Anforderung bereits Tatsache.
Publiziert: 24.09.2021 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2021 um 17:49 Uhr
Wer bei der Genfer Spitex Imad arbeiten will, muss beweisen, dass er geimpft ist. (Symbolbild)
Foto: Keystone
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Immer wieder wurde die tiefe Impfquote beim Schweizer Pflegepersonal kritisiert – auch von Gesundheitsminister Alain Berset (49). Von den Kantonen forderte er, dass sich ungeimpftes Plegepersonal repetitiv testen lassen soll.

In der Westschweiz wird der Druck auf die Angestellten nun noch grösser. Ab 1. Oktober stellt die Genfer Spitex Imad nur noch geimpfte Mitarbeitende ein, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Diese müssen den Nachweis einer Impfung erbringen – es ist sogar Teil des Arbeitsvertrags.

Auch andere Impfungen vorgeschrieben

Aus Sicht von Patricia Briel von Imad ist die Massnahme gerechtfertigt. Damit können die Patienten und ihre Angehörigen vor einer Coronavirus-Infektion geschützt werden. Auch der Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden sei so gewährleistet, erklärt sie der «Aargauer Zeitung». Bei Imad wurde dafür ein eigenes Impfzentrum eingerichtet, die Impfrate liege momentan bei 69 Prozent.

Bei Neueinstellungen verlangt auch das Universitätsspital Genf (HUG) seit Anfang September einen Impfnachweis. Das ist aber nichts Neues: Im Spital sind bereits auch schon andere Impfungen vorgeschrieben, wie etwa gegen Keuchhusten im Kinderspital oder in der Gynäkologie.

In der Deutschschweiz kein Thema

In der Deutschschweiz scheint eine solche Impfpflicht bei Neueinstellungen noch kein Thema zu sein. «Beim Universitätsspital Zürich besteht keine Impfpflicht – weder für bestehende noch für neu eintretende Mitarbeitende», heisst es auf Anfrage der «Aargauer Zeitung». Ähnlich klingt es bei der Spitex in Bern: «Wir haben keine Kenntnis davon, dass dies bei der Spitex in der Deutschschweiz ein Thema wäre.»

Beim Berufsverband der Pflegefachpersonen (SBK) steht man dieser Impfpflicht kritisch gegenüber. Der SBK befürchtet, dass der Mangel an Gesundheitspersonal durch diese Massnahmen noch grösser werden könnte. (bra)

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