Waffe beim toten Vater in Yverdon VD gefunden
Im abgebrannten Haus entdeckte Leichen weisen Schusswunden auf

Bei dem Inferno in Yverdon VD ist eine fünfköpfige Familie gestorben. Nun kommt heraus: Beim Vater wurde eine Waffe gefunden. Die Leichen weisen Schusswunden auf.
Publiziert: 11.03.2023 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2023 um 07:33 Uhr

Als Ursache für den Brand in Yverdon VD vom Donnerstag mit fünf Todesopfern steht für die Waadtländer Kantonspolizei ein Familiendrama im Vordergrund. Die aufgefundenen Leichen hätten Schusswunden aufgewiesen, beim Vater sei eine Waffe gefunden worden.

Der Vater dürfte erst seine Familie getötet und sich dann selbst gerichtet haben. Die fünf Opfer seien inzwischen formell identifiziert worden. Es handle sich um drei Mädchen im Alter von fünf, neun und 13 Jahren, sowie deren 40-jährige Mutter und den 45-jährigen Vater. Laut Nachbarn soll sich das Paar zuletzt in Trennung befunden haben.

Wie «Le Matin» am Samstag schreibt, sei der Name des Vaters bereits nicht mehr auf dem Briefkasten gestanden. Zudem hatte die Mutter vor einiger Zeit auf Facebook folgende Worte geteilt: «Man kann das Verhalten anderer nicht kontrollieren, aber man kann den Moment kontrollieren, in dem man es nicht mehr ertragen will.»

In Yverdon VD ist ein Haus bei einem Brand fast vollständig zerstört worden.
Foto: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Anwohnerin filmt das Flammen-Inferno
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Inferno von Yverdon VD:Anwohnerin filmt die Feuersbrunst

«Ich dachte, es sei ein Bombenanschlag»

Die Kantonspolizei Waadt schliesst einen Dritttäter zum jetzigen Zeitpunkt aus. Die Brandursache ist noch nicht abschliessend festgestellt, allerdings stellten die Ermittler in den verschiedenen Räumen des Hauses eine grosse Menge Brandbeschleuniger, unter Umständen Benzin, fest. Dies erkläre das verheerende Ausmass der Schäden an dem Gebäude. Die Ermittlungen würden jetzt mit Unterstützung von Brandsachverständigen der Universität Lausanne fortgesetzt, teilte die Polizei mit.

«Ein lauter Knall hat die Nachbarn geweckt»
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Blick-Reporterin Luisa Ita:«Ein lauter Knall hat die Nachbarn geweckt»

Vor dem Brand hatte es laut Polizei gegen 6.40 Uhr früh eine Explosion gegeben. Das bestätigen auch mehrere Nachbarn, wie zum Beispiel Debora di Fuorti (19). Sie lag in ihrem Bett und war am Handy, als sie die Explosion hörte: «Ich habe am ganzen Körper gezittert. Ich dachte, es sei ein Bombenanschlag oder so etwas.» Ihre Schwester habe sie beruhigen müssen.

Das von der fünfköpfigen Familie bewohnte Haus wurde durch das Feuer vollständig zerstört. Noch am Donnerstag wurden vier Leichen in der Brandruine entdeckt. Die Leiche eines zunächst vermissten Kindes wurde am Freitag gefunden. Vermutlich konnte seine Leiche nicht sofort geborgen werden, weil das Haus einsturzgefährdet war.

Das Drama löste in der Stadt grosse Betroffenheit aus. Die Stadtbehörden reagierten mit «Betroffenheit und Trauer» auf den Brand. Dieses tragische Ereignis habe mehrere Opfer gefordert, darunter Kinder, die in Yverdon zur Schule gegangen seien, hiess es in einer Mitteilung der Stadt vom Freitag. (man/nl/snd/nad/SDA)

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