Es war ein Überfall, wie wir ihn eigentlich nur aus Hollywood-Filmen kennen: 2019 wurden bei einem Raub in La Sarraz VD drei Fahrzeuge in Brand gesetzt, darunter auch ein Geldtransporter. Schwere Waffen und Sprengstoff kamen zum Einsatz.
Spanische Medien berichten jetzt von einem Fahndungserfolg in dem Fall. Einer der Täter wurde in einem abgelegenen Bauernhof in Llers in Katalonien festgenommen. Es handelt sich um einen Franzosen, wie die Policía Nacional am Donnerstag auf Twitter mitteilte.
Lebenslange Haftstrafe in Frankreich
«Gegen den Mann gab es einen europäischen Haft- und Auslieferungsbefehl wegen bewaffnetem Raubüberfall, Erniedrigung, Brandstiftung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung», erklärt die Polizei in einer Mitteilung. In Frankreich könnte der Mann nun lebenslang hinter Gittern landen.
Die beiden Transporter wurden laut damaligen Polizeiangaben von drei Wagen an der Weiterfahrt gehindert. Dennoch gelang den Ganoven in einem zweiten Geldtransporter die Flucht. Die Diebe erbeuteten schlussendlich rund zehn Millionen Franken. Über zehn mutmassliche Täter beteiligten sich am 23. August 2019 an dem Überfall.
Die Angestellten im anderen Transporter wurden von den Tätern mit Kalaschnikow-Maschinenpistolen und anderen Pistolen zum Aussteigen gezwungen und mit Schlägen traktiert. Dabei fielen mehrere Schüsse. Die Täter setzten das Transportfahrzeug in Brand, noch während die beiden Insassen an Bord waren.
Kantonsregierung reagierte
Zwischen 2017 und 2019 gab es im Kanton Waadt eine beispiellose Serie von Überfällen auf Geldtransporte: 2017 in Nyon, im Februar 2018 in Chavornay, im April und im Juni 2018 in Le Mont-sur-Lausanne, im August 2019 in La Sarraz und im Dezember 2019 in Daillens.
Seit die Waadtländer Kantonsregierung Ende 2019 einen Dringlichkeitsbeschluss erlassen hatte, gab es keine Angriffe auf Geldtransporter auf Waadtländer Boden mehr. Nach einem neuen Gesetz dürfen grössere Geldbeträge nur noch mit schweren Fahrzeugen (über 3,5 Tonnen) transportiert werden, die gepanzert und mit einer Vorrichtung ausgestattet sind, die den Inhalt im Falle eines Überfalls wertlos macht.
Ausserdem darf der Transport nur noch zwischen 05.00 und 22.00 Uhr erfolgen und der Wert der transportierten Banknoten ist auf zwölf Millionen Franken begrenzt. Das Gesetz verlangt ferner mindestens zwei Teammitglieder pro Fahrzeug, einschliesslich des Fahrers. (nad/SDA)