Blick-Community fühlt mit Zermatter Hüttenwartin Edith Lehner (58)
«Das sind Dinge, die man im Kindesalter hätte lernen sollen»

Hüttenwartin Edith Lehner ist verzweifelt über die Respektlosigkeit mancher Gäste. Die Blick-Community fühlt mit ihr – und hat Lösungsvorschläge.
Publiziert: 09.09.2024 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2024 um 18:43 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Respektlosigkeit gegenüber Hüttenwartin Edith Lehner nimmt zu
  • Leser fordern mehr Respekt und bessere Erziehung
  • Hörnlihütte bietet Platz für 150 Berggänger
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Edith Lehner ist seit sechs Jahren Hüttenwartin auf der Hörnlihütte am Matterhorn.
Foto: Martin Meul
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Jessica von DuehrenCo-Ressortleiterin Desk/Teamlead News

Zechpreller, Fäkalien neben den WCs, benutzte Damenbinden an den Wänden: Die Zermatter Hüttenwartin Edith Lehner (58) hat die Nase gestrichen voll von Gästen, die sich daneben benehmen. Der mangelnde Respekt gegenüber ihr und ihrem Team der Hörnlihütte am Fuss des Matterhorns macht Lehner zu schaffen. «Wenn man zu viele negative Erfahrungen macht, hat man irgendwann keine Lust mehr auf den Job», sagt sie zu Blick. 

Dass es der Hüttenwartin langsam ablöscht, kann die Blick-Community nachvollziehen. «Schade für die leidenschaftliche Arbeit der Hüttenwarte/Hüttenwartinnen, wenn einem das Herzblut so madig gemacht wird durch Undankbarkeit und Respektlosigkeit», schreibt etwa Leserin Sabrina Bucher. Für sie hat die Erziehung der vergangenen Jahre eine Mitschuld am mangelnden Respekt: «Das sind Dinge, die man im Kindesalter hätte lernen sollen.»

Hüttenwartin der Hörnlihütte erlebt Respektlosigkeit von Gästen
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«Das macht mir Sorgen»:Hüttenwartin der Hörnlihütte erlebt Respektlosigkeit

«Habe schliesslich dafür bezahlt»

Walter Hohl geht noch weiter. «Respektlosigkeit sieht man heute auch am Littering oder im ÖV, wo Senioren stehen müssen, während Junge sitzen», kommentiert er. Er ist mit seiner Meinung nicht allein – viele Leser bemängeln die heutigen Erziehungsmethoden. Markus Gygli bestätigt: «Ist leider nicht nur in den Hütten so. Viele benehmen sich in den Ferien ganz übel. Frei nach dem Motto: Ich habe schliesslich dafür bezahlt. Schade für alle anderen, die sich Mühe geben.»

Vor allem ist sich die Community aber einig, dass Hüttenwarte den grössten Respekt verdient haben für die Arbeit, die sie leisten: «Hüttenwarte und Hüttenwartinnen machen sehr viel und empfangen die Gäste mit einer liebevollen Wärme. Da wäre es doch wirklich angebracht und nicht zu viel verlangt, ihnen mit Respekt, Anstand, Rücksicht und Wertschätzung zu begegnen. Es ist einfach sehr enttäuschend, wie man Tische, WCs und Schlafräume mit derart viel Schmutz hinterlässt», bringt es Beni Forster auf den Punkt.

Depot und Hüttenverbot

Als wirksames Mittel schlagen einige Leser vor, die Bestellung direkt abzukassieren. Regina Mosimann geht sogar noch weiter. Ihr Vorschlag: «Ausweispflicht für jeden Besucher, Depot bezahlen, Hüttenverbot, Rauswerfer.» 

In der Hörnlihütte bietet Edith Lehner ihren Gästen grossen Komfort: 150 Berggänger können hier in komfortablen Zimmern übernachten. Es gibt Duschen, WLAN, Zweierzimmer, Lounges und viel Platz – das Flair der Hütte erinnert tatsächlich ein wenig an ein Hotel. Und genau darin sehen einige Leser ein Problem. «Ich denke, es wäre besser, wenn man zur Einfachheit zurückkehrt, dann kommen auch nur noch die Gäste, die die Natur und das Drumherum schätzen», schreibt Katrin Warnier.

Dem stimmt auch Tobias Steiner zu: «Mein Tipp an alle von mir geliebten SAC-Hütten: Senkt euer Angebot. Ich bin überzeugt, die echten Bergler kommen genau gleich zu euch, eventuell sogar noch mehr.» Und auch Leser Ueli Feuz geht mit seinem Kommentar in diese Richtung: «Einfach den Komfort reduzieren, dann hört dieser Unsinn auf.» 

Bleibt zu hoffen, dass sich die Gäste die Aussagen von Edith Lehner zu Herzen nehmen. 

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