Schon wieder Panne bei A9
Bund stoppt Planung für Walliser Autobahnraststätte – wegen Mängeln

Was ist bloss im Wallis los? Gerade erst wurde beim Ausbau der Autobahn A9 ein Streckenabschnitt nicht breit genug gebaut. Nun wird auf der gleichen Baustelle die Planung der Raststätte Steineja vorerst gestoppt. Grund dafür sind Mängel.
Publiziert: 21.03.2022 um 18:12 Uhr
|
Aktualisiert: 23.03.2022 um 11:30 Uhr

Kürzlich ging beim Autobahnteilstück der A9, zwischen Gampel VS und Raron VS, ein 50 Zentimeter breites Stück vergessen – auf 500 Metern ist die Autobahn dort nun zu schmal. Das Beheben des Fehlers wird mehrere 10’000 Franken kosten.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Nun sorgt die nächste Panne für Schlagzeilen. Beim Baggersee Volki-Gilla soll eigentlich die Raststätte Steineja entstehen. Doch die Planungsarbeiten dazu sind inzwischen gestoppt worden. Der Grund: Der Bund hat Mängel im Verfahren festgestellt, wie der «Walliser Bote» berichtet.

Beim Ausbau der Autobahn A9 im Oberwallis wurde die Planung einer Raststätte wegen Mängeln vorerst gestoppt. (Symbolbild)
Foto: Keystone
1/7

Fehlende raumplanerische Grundlage

Den Stein ins Rollen gebracht, hatte das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). In einem Schreiben an das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hat es gleich mehrere Punkte im Plangenehmigungsverfahren des Bauwerks kritisiert. Gemäss ARE fehlt unter anderem die raumplanerische Grundlage für die geplante Raststätte.

Zudem mache man sich beim ARE auch Sorgen, weil nicht nachgewiesen wurde, dass wichtige landwirtschaftliche Flächen möglichst wenig vom Bau tangiert würden. Aufgrund der Kritikpunkte hat das Uvek inzwischen der Sistierung des Plangenehmigungsverfahrens zugestimmt. Welche Konsequenzen der vorläufige Stopp nach sich zieht, ist noch unklar.

Kanton ist anderer Meinung

Anders sieht das der Kanton Wallis – den Vorwurf bezüglich Verfahrensfehler weist er entschieden zurück. «Der Kanton ist entgegen dem ARE der Ansicht, dass hinsichtlich des Projekts die raumplanerischen Grundlagen zum heutigen Zeitpunkt erfüllt sind», sagt Martin Hutter, Chef der Dienststelle für Nationalstrassenbau, zum «Walliser Boten».

Dennoch wolle man die offenen Punkte zwischen den verschiedenen Projektpartnern möglichst schnell besprechen und klären, damit bald gebaut werden kann.

Nicht der erste Rückschlag

Eigentlich wurde der Ausbau der A9 im Oberwallis schon in den 1970er-Jahren beschlossen – das Projekt ist bis heute nicht fertig. Immer wieder kommt es zu Baustopps und Verzögerungen. Unter anderem auch beim Riedbergtunnel in Gampel. Der Tunnel, der anfänglich mit 54 Millionen Franken budgetiert worden war, wird am Ende rund 220 Millionen Franken gekostet haben.

Die 32 Kilometer lange Autobahn wird gebaut, um zwischen Siders und Brig die Lücke zwischen der A9 im Unterwallis und der Autostrasse über den Simplon zu schliessen. (bra)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?