Wolfsriss am Simplonpass VS
«Banjo war der Esel einer befreundeten Familie»

Auf einer Alp im Kanton Wallis mussten die Alpverantwortlichen am Samstagmorgen einen toten Esel dem Wildhüter melden. Hinter dem Riss wird das Nanztal-Rudel vermutet.
Publiziert: 20.07.2024 um 20:05 Uhr
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Denis MolnarJournalist

Es ist ein unschönes Bild, dass sich der Tochter des Alpveranwortlichen (62) der Egga Taverna am Simplonpass im Wallis am Samstagmorgen bot. Gemeinsam mit ihrem Mann war sie am Abend zuvor zum Übernachten hinaufgegangen.

Am nächsten Tag dann war die Herde von Haflingern völlig aufgescheucht und verhielt sich nervös. Also gingen Tochter und Schwiegersohn nachsehen – und fanden den toten Esel, der zusammen mit einem Pony und den Pferden auf der Alp war, nur 200 Meter von der Hütte entfernt.

«Er war schon viele Sommer bei uns auf der Alp»

«Banjo war der Esel einer befreundeten Familie aus Brig-Gils», sagt der 62-jährige Alpverantwortliche gegenüber Blick, der nach eigenen Angaben bereits seit über 30 Jahren eine Haflingerzucht betreibt. «Der Esel hat schon viele Jahre den Sommer auf unserer Alp verbracht. Es flossen einige Tränen.»

Das Tier wurde übel zugerichtet.
Foto: Leserreporter
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Natürlich wurde der Wildhüter verständigt, der sich gemeinsam mit einem Wildbiologen zur Fundstelle begab, wie der Leser, der auch Landwirt ist, sagt. Sie hätten den Wolfsriss bestätigt und protokolliert. Es wird vermutet, dass es sich um das Nanztal-Rudel handelt. Dieses habe am Vorabend bereits auf einer anderen Alp am Simplonpass mehrere Schafe gerissen, so der Landwirt. Die zuständige kantonale Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere hat bisher nicht auf Anfrage von Blick reagiert. 

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