«Wo ist meine Pizza?»
Betrüger zocken Dieci-Kunden mit Fake-Website ab

Unbekannte kopierten die Seite des Pizza-Lieferservices Dieci. Mehreren Kundinnen und Kunden wurde mit dieser Masche bereits Geld von ihren Kreditkarten abgebucht.
Publiziert: 08.08.2024 um 18:25 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2024 um 18:46 Uhr
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Angela RosserJournalistin News

Die Kreditkartenfirma einer Blick-Leserin informierte sie darüber, dass die Webseite des Pizzalieferdienstes Dieci gehackt worden sei. Wie sie berichtet, sei zahlreichen Kundinnen und Kunden Geld abgebucht worden.

Dieci hat selber bereits Kenntnis von dem Betrug. «Es handelt sich aber nicht um einen Hackerangriff», erklärt Marketingleiterin Corinne Bosshard auf Anfrage von Blick. «Unsere Webseite wurde eins zu eins kopiert und das bis ins letzte Detail», so Bosshard. 

Fake-Seite mit Buchstabensalat

Auf ihrer Webseite warnt das Unternehmen bereits vor dem Betrug: «Zurzeit gibt es eine Betrugsseite von dieci.ch, die eine 1:1-Kopie unserer Seite ist», heisst es auf der Startseite. Anstatt mit einem kleinen «i» wird der Firmenname auf der Fake-Seite mit einem «l» geschrieben.

Der Pizza-Lieferdienst Dieci kämpft aktuell mit Betrügern.
Foto: Dieci Pizza
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Auf den Betrug ist man intern aufmerksam geworden, wie Bosshard erzählt. Es wurde auch bereits das Bundesamt für Cybersecurity eingeschaltet und auf sämtlichen Dieci-Kanälen vor dem Betrug gewarnt. «Die Seite hat alles 1:1 übernommen. Auch in allen Sprachen», so Bosshard. Das Einzige, worin sich die Seiten unterscheiden, sei die direkte Aufforderung zur Bezahlung via Kreditkarte. 

Keine Pizza für hungrige Kunden

Die Mediensprecherin erzählt auch, dass sich bereits Kundinnen und Kunden gemeldet haben, und fragten: «Wo ist meine Pizza?». Wer oder was hinter der Klau-Kopie steckt, wisse man noch nicht. «Wir sind aber auch mit Google dran, das Problem zu lösen, da die Seite mutmasslich nur via Google-Paid-Anzeigen erreicht werden kann.»

Was für die Marketingleiterin eindrücklich ist, wie genau und vor allem, wie schnell alles kopiert wurde. «Sogar die Meldung über die kopierte Betrugsseite wurde auf der kopierten Seite übernommen», erzählt sie.

Betrug genug früh bemerken

Da Dieci über einen grossen Stamm an Kundinnen und Kunden verfügt, die regelmässig bestellen, hofft man zudem, dass die Bestellenden den Braten riechen und den Betrug bemerken, bevor ihnen ein finanzieller Schaden widerfährt. 

Als wäre der finanzielle Schaden für die Bestellenden nicht genug, bleiben sie auch noch hungrig. Denn eine Pizza wird von den Betrügern nach Abbuchung des Geldes natürlich nicht geliefert.

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