Vandale im Tierpark Goldau
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Glauben an gezielte Attacke
Vandale im Tierpark Goldau

In der Nacht auf Samstag haben Unbekannte ein Wolfs-Bild des Tierparks Goldau beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Franken – und das mitten in der Corona-Krise.
Publiziert: 21.04.2020 um 09:39 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2020 um 17:12 Uhr

Seit September 2019 ziert ein gesprayter Wolf den Weg zum Tierpark Goldau im Kanton Schwyz, gemalt vom Graffiti-Künstler Ralph Hospenthal. Am vergangenen Wochenende wurde der Wolf nun überklebt und beschädigt, teilt die Parkdirektion mit.

Ralph Hospenthal glaubt an eine gezielte Attacke. Dem Wolf wurde ein Bild eines toten Schafes auf einer Spanplatte aufs Maul gelegt. «Das war mehr als nur ein Lausbubenstreich», wird Hospenthal zitiert. «Die Platte war fünffach befestigt: mit Schaumleim, Silikon, Baukleber, Spiegelband und zusätzlich noch angeschraubt».

Am Samstagmorgen entfernten Mitarbeitende des Tierparks die Spanplatte. Hospenthal wendete über das Wochenende mehrere Stunden auf, um die Klebstoffe zu entfernen. Der Schaden beläuft sich auf bis zu 2'500 Franken. Die Reparatur des Bildes sei sehr aufwendig.

Der Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Franken.
Foto: zVg
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Waren es Wolf-Hasser?

Direktorin Anna Baumann ist ratlos: «Wir tappen im Dunkeln und haben keinen direkten Verdacht. Ich könnte mir aber denken, dass es Leute waren, die den Wolf hassen. Leute aus der Landwirtschaft. Deshalb das tote Schaf», sagt sie zu BLICK.

Wer wirklich dahinter steckt, ist bis jetzt aber unklar. «Das Kunstwerk befindet sich auf der Anfahrt zum Tierpark. Dort hat es keine Kameras», so Baumann. Hospenthal hat Anzeige gegen Unbekannt eingereicht – das Kunstwerk an sich ist sein Eigentum.

Über eine Million Franken Verlust wegen Corona

Der Schaden trifft den Tierpark mitten in der Corona-Krise: «Dass dieser Akt der Zerstörung genau jetzt in der Krise gemacht wird, fühlt sich wie ein Schlag ins Genick an.» Die Anlagen sind nämlich bis am 7. Juni für Besuchende geschlossen.

Damit fallen alle Einnahmen weg: Der Tierpark schreibt jeden Tag 15’000 Franken Verlust – also knapp CHF 1'290’000 in drei Monaten. «So werden wohl der Tierpark wie auch der Künstler die Kosten für den Vandalenakt tragen müssen», heisst es. (szm/hii)

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