Überwachungsvideo zeigt fiese Masche der Zigi-Diebe
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Komplize lenkt Angestellte ab:Überwachungsvideo zeigt fiese Masche der Zigi-Diebe

Dorflädeli-Besitzer Erich Imbach (62) aus Altbüron LU hat alles auf Video
Die dreiste Masche der Zigi-Diebe

Zweimal innert weniger Tage wird Erich Imbachs Dorfladen in Altbüron LU zum Ziel von Ganoven. Die Männer entwenden mit einer Masche 19 Stangen Zigaretten. Imbach ist sich sicher: «Das waren geübte Diebe.»
Publiziert: 18.11.2022 um 00:03 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2022 um 08:15 Uhr
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Nicolas LuratiReporter News

Erich Imbach (62) aus Altbüron LU ist verbittert: «Innert fünf Tagen stahlen Diebe zweimal Zigaretten aus meinem Dorfladen.» Einmal entwenden die Gauner acht Stangen, beim zweiten Klau deren elf.

Die Diebstähle der 19 Stangen sind die ersten dieser Grössenordnung, seit Imbach vor 14½ Jahren den Laden übernahm. Ein Einschnitt in die Dorfladen-Idylle – mit freundlichen Leuten im Geschäft sowie Kunden, welche die Kassiererinnen grüssen und umgekehrt. «Ich kenne 90 Prozent meiner Kundschaft», sagt der Chef.

«Wollten Eindruck vermitteln, nicht zusammenzugehören»

Imbachs Laden ist der einzige in Altbüron. «Die Menschen kommen hierher, um Käse aus der Region zu kaufen. Andere, um Sportwetten abzuschliessen. Oder sie wollen sich das lokal hergestellte Magenbrot besorgen – das beste der Schweiz.»

Zwei Ganoven-Duos klauten total 19 Stangen Zigaretten aus dem Dorfladen von Erich Imbach (62) in Altbüron LU.
Foto: Zamir Loshi
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Zu dieser Dorfladen-Idylle gehört auch, ein Schwätzchen zu halten. Das tun auch die Halunken – um die Kassiererin abzulenken. «Die Gauner gingen dreist und clever vor», sagt Imbach. Er ist sich sicher: «Das waren geübte Diebe.»

Das Vorgehen der Zigarettendiebe ist auf den Videoaufnahmen vom 14. Oktober gut ersichtlich. Zwei Männer betreten nacheinander den Laden. «Um den Eindruck zu vermitteln, nicht zusammenzugehören», ist Imbach überzeugt.

Einer der Glimmstängel-Gauner lockt die Kassiererin in den hintersten Winkel des rund 250 Quadratmeter grossen Ladens. Er gibt vor, Interesse an einem Produkt zu haben, und verlangt Auskunft. Der andere Dieb hat freie Bahn. Er geht zur Kasse – und packt aus dem dahinterstehenden Zigarettenregal acht Stangen in einen Rucksack ein.

«Wieder eine Hunderter-Note minus für mich»
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Erich Imbach wurde beklaut:«Wieder eine Hunderter-Note minus für mich»

Diebstahl bleibt vorerst unbemerkt

Dann haut der Mann ab, ohne für die Zigaretten zu bezahlen. Der Komplize diskutiert weiter mit der Kassiererin. Dann verlässt auch er den Laden. Der Diebstahl bleibt vorerst unbemerkt.

Vier Tage später folgt die gleiche Masche. Zwei andere Männer betreten den Dorfladen – wieder nacheinander. Der Komplize lockt Imbachs Frau weg, die diesmal die Kasse hütet. Der zweite Mann packt die Zigaretten ein.

Nach dem zweiten Diebstahl merkt Imbachs Frau, dass Zigaretten fehlen. Sie kontaktiert die Polizei. Erich Imbach sagt dazu: «Sie kamen vorbei und nahmen den Fall auf.» Mittlerweile hat er auch den ersten Fall bei der Polizei gemeldet.

Polizei ermittelt

Für den Besitzer des Dorflädelis bedeuten die Diebstähle einen grossen finanziellen Schaden. «Die Einkaufspreise für mich sind bei Zigaretten hoch, die Margen klein. Der Verkaufswert dieser 19 gestohlenen Stangen bei mir im Laden hätte bei rund 1800 Franken gelegen.» Den zweiten Diebstahl meldet Imbach seiner Versicherung. «Sie versprachen, einen Teil des Schadens zu übernehmen. Der Rest ist Selbstbehalt.»

Urs Wigger von der Luzerner Polizei bestätigt auf Blick-Anfrage die zwei Anzeigen der Imbachs. Bis jetzt verzeichnet die Polizei noch keine Festnahmen. Wigger: «Die Täterschaft ist zurzeit noch unbekannt.» Erich Imbach hat aber einen Verdacht: Er habe sich mit seiner Frau und seiner Mitarbeiterin ausgetauscht sowie die Überwachungskameras studiert. Sein Fazit: «Das waren wohl Südosteuropäer.»

Und: «Beim zweiten Diebstahl bemerkte eine meiner Verkäuferinnen ein Auto mit französischem Kontrollschild vor dem Laden.» Wigger dazu: «Das französische Kontrollschild ist neben den Überwachungsbildern einer der Ermittlungsansätze, die wir verfolgen.» Die Täter sind vermutlich aber bereits über alle Berge.


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