240 Feuerwehrleute im Einsatz: «Es stehen 10'000 bis 12'000 Quadratmeter in Flammen»
Grossbrand bei Holzfirma Swiss Krono in Menznau LU

Brand in Menznau LU! Eine Holzaufbereitungsanlage auf dem Gelände der Swiss Krono AG hat am Mittwochmorgen Feuer gefangen.
Publiziert: 09.08.2023 um 06:11 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2023 um 10:40 Uhr

Leserreporter berichteten am Mittwochmorgen von einem Brand in Menznau LU. «In der Kronospan in Menznau ist ein Grossbrand ausgebrochen», meldete etwa ein Leser. Kronospan ist der frühere Name der Swiss Krono AG. Eine Holzaufbereitungsanlage mit Holzlager brannte. Die Flammen schlugen meterhoch.

Leservideos zeigen Feuer auf dem Gelände der Krono AG
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Brand in Menznau LU:Leservideos zeigen Feuer auf dem Gelände der Krono AG

Eine Leserin fuhr am frühen Morgen am Brand vorbei. «Es waren ganz viele Feuerwehrautos vor Ort. Eine grosse Rauchwolke war ebenfalls zu sehen. Ein Teil der Firma brannte», sagt sie zu Blick. Die Löscharbeiten in der Willisauerstrasse liefen bereits, wie auf Fotos zu sehen war. Gegen 8.30 Uhr gelang es den Einsatzkräften, das Feuer in einem Teil des Lagerbaus, wo sich Maschinen befinden, unter Kontrolle zu bringen. Dadurch wurde die Gefahr für andere Gebäude gebannt.

Am Mittwochmorgen brennt es auf dem Gelände der Swiss Krono AG in Menznau LU.
Foto: Blick-Leserreporter
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Löschwasser-Herausforderung

Stefan Müller-Willmann, Kommandant der Feuerwehr Menznau, bestätigte einen Einsatz. Weitere Details konnte er zunächst nicht nennen. «Es gibt keine Verletzten», sagte Mediensprecher Urs Wigger von der Luzerner Polizei. Gegenüber PilatusToday teilte der Feuerwehrinspektor des Kantons Luzern, Vinzenz Graf, mit: «Es stehen rund 10'000 bis 12'000 Quadratmeter in Brand.» Die Feuerwehr Menznau sei seit halb vier am Morgen im Einsatz. Sie wird von den Feuerwehren Wolhusen und Willisau unterstützt. 240 Einsatzkräfte seien vor Ort. Gemäss Graf funktionierten sowohl der Alarm wie auch die installierten Sprinkleranlagen.

Der Teil des Gebäudes mit Holzschnitzeln brenne nach wie vor mit grosser Intensität, ergänzte Graf. Auch ein grosser Holzstapel hinter der Halle brenne noch. «Eine Herausforderung für die Feuerwehren ist es, genug Löschwasser zur Verfügung zu haben», erklärt der Feuerwehr-Chef. Aktuell würde die Verbindung zu einem vier Kilometer entfernten Gewässer installiert. Zudem habe es einen Wassertransport gegeben. Die Löscharbeiten dürften noch Stunden dauern.

«Die Gefahr eines Brandes ist bei der Holzverarbeitung immer da», sagt Michael Knüsel, Technischer Leiter bei der Swiss Krono AG, zu Blick. «Die ganze Halle hat gebrannt, die Anlage und das Lager, wo das Holz gelagert wird, bevor es in die Produktion geht.» Die Produktion ist nicht gefährdet, es gibt genug frisches Holz. Der Schock sei dennoch gross.

«Die Löscharbeiten werden noch Stunden andauern»
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Feuerwehr zum Brand:«Die Löscharbeiten werden noch Stunden andauern»

Bahnverkehr zeitweise eingeschränkt

Auch ein örtlicher Energieanbieter musste reagieren. «Die CKW hat drei Stromleitungen in unmittelbarer Nähe abgeschaltet», sagte Mediensprecher Christoph Hug «Pilatus Today». So soll verhindert werden, dass durch den Löschwasser-Einsatz eine Gefahr für die Feuerwehrleute entsteht. Kundinnen und Kunden sind davon nicht betroffen. Die Stromversorgung sei über andere Leitungen sichergestellt, so Hug.

Durch den Brand war der Bahnverkehr in der Region beeinträchtigt. Der Verkehr auf der Strecke Langenthal–Wolhusen wurde kurzzeitig zwischen Willisau und Wolhusen unterbrochen, gaben die SBB auf ihrer Webseite bekannt. Betroffen waren die Linien S6, S7, S77. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet. Gegen 6.30 Uhr wurde der Unterbruch dann aufgehoben. Es sei noch mit Verspätungen und vereinzelten Ausfällen zu rechnen, schrieb die SBB auf Twitter.

«Die Gefahr eines Brandes ist bei Holzverarbeitung immer da»
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Mitarbeiter Swiss Krono AG:«Die Gefahr eines Brandes besteht immer»

Die Swiss Krono stellt Holzwerkstoffe her. Weltweit beschäftigt das Unternehmen an zehn Produktionsstandorten nach eigenen Angaben 5000 Personen und erwirtschaftet einen Umsatz von über 2,0 Milliarden Franken.

Am Standort Menznau, dem ersten des Familienunternehmens, arbeiten 480 Personen. Vor drei Jahren hatte es schon einmal einen Brand auf dem Gelände gegeben. Damals war die Brandursache ein technischer Defekt gewesen.

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