Der Luzerner Kabarettist Emil Steinberger hatte das Kleintheater beim Bundesplatz in Luzern 1967 zusammen mit seiner damaligen Frau Maya gegründet, weil es für die Kleinkunst in der Stadt kaum Aufführungsmöglichkeiten gab. Es ist damit eine der ältesten Kleinkunstbühnen der Schweiz.
Nach Angaben des Stiftungsrats könnte spätestens Ende 2027 für das dann 60-jährige Theater der Vorhang fallen. Die Luzerner Pensionskasse (LUPK) als Eigentümerin der Liegenschaft lasse den Mietvertrag auslaufen, teilte er mit.
Gemäss Kleintheater soll das Gebäude abgerissen werden, weil die Obergeschosse mit dem Schadstoff Naphtalin belastet seien. Eine Bühne ist in dem Neubauprojekt nicht mehr eingeplant. Ein Theater «wäre nicht im Interesse unserer Destinatäre, denen wir treuhänderisch verpflichtet sind», zitierte der Stiftungsrat des Kleintheaters aus einem Schreiben der Pensionskasse.
Für den Stiftungsrat und die Theaterleitung kam die Mitteilung der Pensionskasse im Dezember 2023 nach eigenen Angaben überraschend. Man habe, weil die Kantonsverwaltung aus dem Gebäude ziehen werde, nur mit einem Umbau gerechnet, sagte Stiftungsrats-Co-Präsident Peter Bucher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Stiftungsrat hat gemäss Bucher die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass ein Theater auch im neuen Gebäude möglich sein kann. «Wir schauen, was möglich ist», sagte er. Das Einvernehmen mit der Pensionskasse bezeichnete er als gut. Es würden aber auch die Fühler ausgestreckt nach alternativen Standorten. Als eine Möglichkeit nannte Bucher die Umnutzung eines ehemaligen Kinos oder von leerstehenden Gebäuden.
(SDA)