Perverse Fotos von der eigenen Tochter geknipst
Rigi-Räuber ist ein Sex-Grüsel

Heute steht Bankräuber Paul K. (56) in Luzern vor Gericht. Er muss sich nicht nur für drei Überfälle verantworten, sondern auch für Erpressung, Betrug und Kinderpornos. Dafür soll er sieben Jahre hinter Gitter.
Publiziert: 17.05.2018 um 08:21 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:45 Uhr
Anian Heierli

Paul K.* (56) führte ein Doppelleben. Offiziell Familienvater, heimlich Bankräuber. Bis man ihn am 12. Juli 2016 festnahm, als er mit der Seilbahn auf die Rigi flüchtete. Mit der Gondel führte die Polizei den Täter ab. Zuvor überfiel er die Kantonalbank in Weggis LU. In U-Haft kommt aus: K. ist kein Hobby-Räuber, sondern ein Serientäter. Er plünderte schon 2015 zwei Luzerner Kantonalbanken, am 26. November in Hochdorf und am 12. Februar in Rothenburg (BLICK berichtete).

Grosse Mengen Kinderpornos sichergestellt

Heute muss sich der Dentaltechniker dafür vor dem Kriminalgericht verantworten. Doch dem mutmasslichen Bankräuber werden noch mehr Delikte zur Last gelegt. Aus der Anklageschrift ist zu entnehmen, dass er illegale Pornografie mit Kindern und Tieren in grossen Mengen sammelte. Ebenso soll er seine minderjährige Tochter heimlich gefilmt haben, als diese nur einen Slip trug. Dazu befriedigte er sich selbst. Auf einigen Bildern ist sogar der Penis des Angeklagten im Bereich des Hinterkopfs der Tochter ersichtlich.

Auch versuchte Erpressung wird K. zur Last gelegt. Dies, weil er von einem entfernten Verwandten schriftlich Geld forderte, indem er sich als Mafioso ausgab. Doch damit nicht genug: Die Staatsanwaltschaft kreidet ihm zudem Betrug an. Er gaukelte seiner Versicherung vor, arbeitsunfähig zu sein, bezog Krankentaggelder, übte aber weiter seinen Beruf aus. Weil er dies vor dem Steueramt verheimlichte, kommen gefälschte Urkunden, Bilanzen, Rechnungen und Lohnausweise hinzu. 

Paul K. (56) steht heute wegen drei Banküberfällen vor Gericht.
Foto: zVg
1/6

Zu guter Letzt erschlich sich K. einen Barkredit von 48'000 Franken unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Unterm Strich heisst das: Raub, mehrfache räuberische Erpressung, versuchte Erpressung, mehrfache Pornografie, gewerbsmässiger Betrug, mehrfache Urkundenfälschung und Widerhandlungen gegen das Waffengesetz.

Im Knast sagte er: «Die Banküberfälle tun mir leid»

Entsprechend hart reagiert die Staatsanwaltschaft. Diese fordert eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Aktuell befindet sich der Angeklagte im vorzeitigen Strafvollzug. Dort gab er BLICK im Oktober 2017 ein Interview. Darin beteuert er: «Die Banküberfälle tun mir leid. Ich war in einer finanziellen Notlage, tat es für meine Familie.»

Im damaligen Gespräch verschwieg K. jedoch Teile seiner dunklen Seite. Er verlor kein Wort zu den Kinderpornos, der Erpressung und dem Betrug. Doch heute vor Gericht wird er sich den unangenehmen Fragen stellen müssen. 

Am schwersten wiegen wohl die drei räuberischen Banküberfälle. Zwar benutzte er eine falsche Pistole, dennoch ging er brutal vor. K. bedrohte Bankangestellte und Kunden mit dem Tod. Insgesamt erbeutete er so 283'390 Franken – teilweise in Euro. Das Geld aus den zwei ersten Überfällen nutzte er für den Lebensunterhalt. Die 165'667 Franken Beute aus Weggis LU wurde sichergestellt.

 * Name der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden