Die Familie Gantert ist der Polizei dankbar
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Ihr Dieb wurde gefasst:Die Familie Gantert ist der Polizei dankbar

Polizeihund Mitch (6) schnappte in Horw LU Einbrecher
Die Ganterts hatten Glück im Unglück

Einbruchsdelikte sind weitverbreitet und nur schwer zu ermitteln. Laut Kriminalstatistik werden nur 16 Prozent der Delikte aufgeklärt. Nicht immer ohne Risiko, wie das Beispiel der Familie Gantert zeigt.
Publiziert: 25.03.2019 um 23:54 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2019 um 09:37 Uhr
Nur gerade jeder sechste Einbruch wird aufgeklärt. Walter (57) und Irene Gantert (53) aus Horw LU hatten Glück im Unglück.
Foto: Anian Heierli
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Anian Heierli
Anian HeierliReporter Zentralschweiz

Es kann jeden treffen. Jederzeit. Die aktuelle Kriminalstatistik zeigt: 2018 gab es in der Schweiz 30'383 Einbruchsdelikte, bei denen Täter gewaltsam in eine Liegenschaft eingedrungen sind. Hinzu kommen 8488 Delikte bei offener Tür oder offenem Fenster. Nach wie vor sind Einbrüche die häufigsten Vermögensstraftaten. Besonders gefährdet sind Privatwohnungen in Mehr- und Einfamilienhäusern.

Das Ärgerliche daran: Nur jedes sechste Delikt wird aufgeklärt. Oft sind die Einbrecher richtige Profis auf ihrem Gebiet. Sie agieren im Team und sind innert Minuten über alle Berge. Glück im Unglück hatte die Familie Gantert aus Horw LU: Die Polizei schnappte den Mann, der in ihr Haus eingedrungen ist.

Der Täter war ein Osteuropäer

Es hätte ein erholsamer Ausflug werden sollen: Irene Gantert (53) und ihr Ehemann Walter (57) besuchen am Freitag, den 1. Februar 2019 übers Wochenende ihre Tochter im englischen Brighton. In ihrer Abwesenheit werden sie Opfer eines Einbruchs. In der Nacht auf Samstag zwischen 1 und 2 Uhr früh dringt ein Litauer (30) in ihr Einfamilienhaus ein. Mit brachialer Gewalt schlägt er die Wohnzimmerscheibe ein.

Der Lärm schreckt die Nachbarn auf. Sofort rufen sie die Polizei. Als diese wenig später eintrifft, flüchtet der Täter zu Fuss. Es kommt zur wilden Verfolgungsjagd – der Mann rennt durch Vorgärten und Wiesen.

Schliesslich versteckt er sich bei einem Wäldchen neben dem Tennisplatz in Horw. Polizeihund Mitch (6) nimmt seine Fährte auf. Der deutsche Schäferhund erschnüffelt und stoppt den Einbrecher zwischen den Bäumen. Die Beamten schnappen den Täter und sichern die Beute. Anschliessend lassen sie die Scheibe flicken.

Walter Gantert: «Die Polizisten gingen ein Risiko ein»

Heute sagt das Ehepaar zu BLICK: «Wir möchten der Luzerner Polizei für den Einsatz danken.» Für die beiden ist klar: «Die Polizisten machten einen hervorragenden Job. Sie waren schnell vor Ort und setzten sich voll ein, damit der Schaden begrenzt bleibt.» Walter Gantert betont: «Beim Einsatz gingen sie ein persönliches Risiko ein.» Der Chirurg fügt an: «Das ist nicht selbstverständlich!»

Irene Gantert ist überrascht, wie gezielt der Einbrecher vorging. Sie sagt: «Er durchsuchte das Büro, die Waschküche, Putz- und Kleiderschränke. Er hat es vor allem auf Goldschmuck und Bargeld abgesehen.» Selbst die 50 Franken aus dem Portemonnaie ihres Sohns klaute er. Die Ganterts sind erleichtert: «Der Einbrecher hinterliess zwar ein Durcheinander, aber es kam niemand zu Schaden. Zum Glück war niemand zu Hause.»

Die Statistik zeigt: Die Zahl der Einbrüche ist im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 7 Prozent zurückgegangen. Wobei manche Kantone gefährdeter sind als andere. Die Liste führt der Kanton Genf mit 8,7 Einbrüchen auf 1000 Einwohner an. Besonders wenige Delikte gibt es dafür in Appenzell Innerrhoden (0,9). Der Vergleich zeigt zudem klar auf: Städtische Regionen sind gefährdeter als ländliche Gebiete.

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