Auktion trotzdem annulliert
«Gauner» macht Rekordgebot für Schwyzer Kontrollschild

Ein Tippfehler bringt eine Kontrollschild-Auktion im Kanton Schwyz zum Erliegen. Ein Bieter namens «Gauner» hat aus Versehen über 200'000 Franken für ein dreistelliges Kontrollschild geboten.
Publiziert: 18.10.2023 um 14:43 Uhr
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Fabian BabicRedaktor News

Wer ein besonderes Kontrollschild für sein Auto haben möchte, der greift manchmal tief ins Portemonnaie. Bei Auktionen kommt es zu gewaltigen Geboten. Doch ein Gebot, das am Dienstagabend im Kanton Schwyz einging, war dann doch etwas zu viel des Guten.

Zum Verkauf stand das Kontrollschild SZ 788. Um 22 Uhr lag das Höchstgebot bei 22'000 Franken. Plötzlich kam es bei der Online-Auktion zu einer Überraschung: Ein Schwyzer mit dem Usernamen «Gauner» bot stolze 223'000 Franken. Ein Rekordgebot!

Eine Null wird zum Verhängnis

Für so viel Geld kam noch nie ein Kontrollschild im Kanton Schwyz unter den Hammer. Im Jahr 2023 wäre das eine Rekordsumme gewesen. Das diesjährige Höchstgebot erreichte ZH 50. Ein Zürcher hat für das Kontrollschild 202'000 Franken geblecht.

Am Dienstagabend wurden mehrere Schwyzer Kontrollschilder versteigert – das Gebot für SZ 788 war jedoch überraschend.
Foto: Screenshot/https://www.auktion-ch.ch/
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Doch schnell stellte sich heraus: Bei dem Gebot von «Gauner» handelt es sich um einen Tippfehler, wie Peter Wespi, Vorsteher des Schwyzer Verkehrsamts, gegenüber Blick erklärt. «Die Person hat sich sofort nach dem Gebot per Mail bei uns gemeldet und den Fehler erklärt.»

Weil es sich um einen offensichtlichen Fehler gehandelt habe, hat das Verkehrsamt die Auktion annulliert. Durch das gewaltige Gebot kam die Auktion zum Erliegen. «Der Fairness halber werden wir die Auktion demnächst wiederholen», sagt Wespi.

Drohen «Gauner» nun Konsequenzen wegen des irrtümlichen Mega-Gebots? Die Behörde zeigt sich kulant. Weil es das erste Mal ist, dass dem Bieter so ein Fehler unterlaufen ist, sagt das Verkehrsamt: Schwamm drüber. «Wenn sich das aber wiederholt, könnte der Bieter künftig von Auktionen ausgeschlossen werden», sagt Wespi.

Ähnlicher Fall vor einem Jahr

Kurios: Vor fast genau einem Jahr ereignete sich ein ähnliches Ereignis im Kanton Schwyz. Damals wurde einem Bieter bei der Auktion für das Kontrollschild SZ 6734 ebenfalls eine zusätzliche Null zum Verhängnis. Das überraschende Gebot lag damals aber «nur» im fünfstelligen Bereich.

Falls das Gebot von «Gauner» kein Fehler gewesen wäre, hätte er sich in die Reihen der absoluten Top-Gebote eingereiht. Erst zwei Schilder sind für mehr Geld unter den Hammer gekommen: 2022 zahlte ein Zürcher 226'000 Franken für ZH 100. An der schweizweiten Spitze thront ZG 10. Dieses Schild ging im Jahr 2018 für sage und schreibe 233'000 Franken über den Tisch.

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