Über 100'000 Franken wert
Seltene Kristalle bei Gotthardröhren-Bau entdeckt

Es handelt sich um einen der grössten Funde seit Jahren in der Schweiz: Beim Baum Ausbau der Autobahn durch den Gotthard wurden hochwertige Kristalle entdeckt. Bis man sie sich von nahem ansehen kann, dauert es jedoch noch.
Publiziert: 28.10.2022 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2022 um 14:57 Uhr

Ein hinreissender Anblick: Beim Bau der zweiten Gotthardröhre konnte die Mineralienaufsicht des Kantons Uri einen erstaunlichen Kristall-Fund machen. Die Qualität: herausragend!

Die Fundstelle befindet sich rund 300 Meter vom Stolleneingang bei Göschenen UR. Beim Sprengvortrieb wurde eine Kluft freigelegt. Als die glitzernden Kristalle zutage traten, habe man sofort die Mineralienaufsicht aufgeboten, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Zahlreiche schöne Quarzstufen sowie Rosafluorite oder Apophyllite waren das Ergebnis der Bergung.

Mehrere Hunderte Kilogramm funkelndes Gestein wurden geborgen. Die Kluft, die sich an der Decke befand, war nur am Rand von der Sprengung angeschossen worden.

Ein Rosafluorit, der im Stollen der zweiten Gotthardröhre geborgen wurde. Herausragend ist die Transparenz des rosa gefärbten Kristalls.
Foto: Baudirektion Uri
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«Zweifellos einer der besten Funde seit Jahren»

Mit der Minearlienaufsicht des Kantons Uri ist Geologe Peter Amacher schon seit vielen Jahren betreut. Er und sein Team haben in einem fast 24-stündigen Einsatz die Kluft mithilfe einer Hebebühne geräumt. «Der Fund der Rosafluorite ist zweifellos einer der besten seit Jahren in der Schweiz», wird Amacher in der Mitteilung zitiert.

Das Gebiet um Göschenen ist bekannt für seine geologischen Schätze. Die Kristalle, die nun geborgen worden sind, gehören dem Kanton Uri. Die allerbesten Stücke werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, schreibt der Kanton – zum Beispiel an der Mineralienausstellung im Schloss A Pro in Seedorf UR.

Bis der funkelnde Fund aber ausgestellt wird, dauere es noch eine Weile. Zunächst müssen die Fundstücke gereinigt, sortiert und auf den materiellen Wert geschätzt werden.

Auf Blick-Anfrage erklärt Angel Sanchez, Kommunikationschef der kantonalen Baudirektion, dass man den Fund aktuell grob auf einen Wert von über 100'000 Franken schätze. (bab)

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