Schäden an Bahnanlagen grösser als angenommen
Bahnhof Luzern bleibt bis Sonntag zu

Ein Cisalpino mit 160 Passagieren ist gestern beim Bahnhof Luzern entgleist. Sechs Personen wurden verletzt. Der Bahnhof bleibt laut SBB noch bis am Sonntag geschlossen, alle Züge fallen aus. Lediglich die Zentralbahn konnte ihren Betrieb heute wieder aufnehmen.
Publiziert: 23.03.2017 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:50 Uhr
«Schäden sind einiges grösser als erwartet»
2:00
Entgleisung beim Bahnhof Luzern:«Schäden sind einiges grösser als erwartet»
Der Cisalpino entgleiste bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern.
Foto: STEFANO SCHROETER
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Laut SBB bleibt der Bahnverkehr im Bahnhof Luzern bis heute Abend unterbrochen. Morgenpendler von und nach Luzern sollen deutlich mehr Reisezeit einberechnen.

Die Fernverkehrszüge wenden in Sursee, Rotkreuz, Luzern Verkehrshaus und Arth-Goldau. Die S-Bahnen wenden in Emmenbrücke, Gersag, Ebikon, Littau, Luzern Verkehrshaus und die Zentralbahn in Horw. Laut SBB verkehren Ersatzbusse.

Auf den Strassen im Kanton Luzern haben sich heute Morgen teils lange Staus gebildet. Nicht nur die A14, sondern auch mehrere Nebenstrassen waren betroffen.

Wie bereits gestern nach dem Unglück bieten Autofahrer mit dem Hashtag #MitfahrenLuzern auf Twitter Mitfahrgelegenheiten an.

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Ursache noch unklar

Ein Cisalpino auf dem Weg von Mailand nach Basel ist gestern Nachmittag kurz vor 14 Uhr bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern entgleist.

Zur Ursache der Entgleisung wollten sich bisher weder die Polizei noch die SBB äussern. Die Untersuchung führt die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle SUST.

Hier ist der der Zug entgleist: Unter der Langensandbrücke liegt der Flaschenhals des Luzerner Zugverkehrs. Züge von Nord nach Süd müssen in den Bahnhof einfahren können.
Foto: Screenshot GoogleMaps

Wie auf Bildern zu sehen ist, sind zwei Waggons des Typs ETR 610 «Cisalpino» von Trenitalia aus den Geleisen gesprungen. Laut SBB ist der vierte Waggon aus der Schiene gesprungen und hat den anderen wohl mitgerissen. Der eine Waggon ist beinahe umgekippt und riss einen Fahrleitungsmast mit – der Querträger knallte auf den Zug.

«Die Bergung der Personen wird erschwert, weil durch die Entgleisung die Fahrleitung mitgezogen wurden», erklärte Polizeisprecher Urs Wigger kurz nach dem Unglück gegenüber BLICK.

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Sechs der rund 160 Passagiere wurden bei dem Unfall leicht verletzt.

Das sind die Bilder aus dem Innern des Unglückszugs.
Foto: zVg
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Eine BLICK-Leserin, die am Gleis wohnt berichtet: «Es hat geknallt. Ich dachte erst es sei wieder ein Erdbeben, dann sah ich aber eine Rauchwolke über dem Zug.»

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Cisalpino oder einfach Eurocity?

Der Zug, der am Mittwoch im Bahnhof Luzern entgleiste, ist ein ETR 610. Umgangssprachlich wird er aber auch Cisalpino genannt. Denn der ETR 610 sowie sein Vorgänger ETR 470 waren die Haupt-Züge der Bahngesellschaft Cisalpino, welche die SBB und  Trenitalia 1993 gründeten und die den Fernverkehr zwischen der Schweiz und Italien bediente.

SBB und Trenitalia gerieten sich allerdings wegen der zahlreichen Pannen der Züge in die Haare und lösten die Firma Cisalpino im Jahr 2009 auf. Seither werden die Züge als normale Eurocitys geführt und separat von den beiden Gesellschaften betrieben.

Die Firma Cisalpino gibt es also nicht mehr, der Name für die Züge hat sich allerdings gehalten.

Der Zug, der am Mittwoch im Bahnhof Luzern entgleiste, ist ein ETR 610. Umgangssprachlich wird er aber auch Cisalpino genannt. Denn der ETR 610 sowie sein Vorgänger ETR 470 waren die Haupt-Züge der Bahngesellschaft Cisalpino, welche die SBB und  Trenitalia 1993 gründeten und die den Fernverkehr zwischen der Schweiz und Italien bediente.

SBB und Trenitalia gerieten sich allerdings wegen der zahlreichen Pannen der Züge in die Haare und lösten die Firma Cisalpino im Jahr 2009 auf. Seither werden die Züge als normale Eurocitys geführt und separat von den beiden Gesellschaften betrieben.

Die Firma Cisalpino gibt es also nicht mehr, der Name für die Züge hat sich allerdings gehalten.

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