50'000 Euro Schulden im Kosovo
«Besko war verzweifelt»

Rapper Besko wurde 2016 nach mehreren Straftaten des Landes verwiesen. Bei einem «Urlaub» in der Schweiz wird er rückfällig und überfällt eine Poststelle. Ein langjähriger Freund deutet nun seine Motive.
Publiziert: 01.03.2019 um 13:05 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2019 um 13:06 Uhr

Besko (33), der Rapper der eigentlich in den Kosovo ausgeschafft wurde, überfiel am 19. Februar die Post von Dübendorf ZH. Ein langjähriger Freund des Posträubers glaubt nun, eine Erklärung für die Tat gefunden zu haben. So sei Besko im Kosovo mit 50'000 Euro verschuldet, wie «20 Minuten» berichtet. Die Schulden hätten ihn sehr stark belastet.

Beskos Freund möchte damit die Tat nicht runterspielen, zeigt aber Verständnis: «Wenn man von solchen Leuten so stark bearbeitet wird, steht man extrem unter Druck.» Menschen unter Druck würden eine andere Sicht auf die Dinge entwickeln und hätten eine andere Wertvorstellung. «Das soll keine Rechtfertigung sein, nur eine Erklärung», sagt er.

Besko habe nie ein einfaches Leben gehabt

Besko habe sich nach der Haft in der Schweiz gebessert, ist sich sein Freund sicher. Er wollte ein anderer werden und sei es auch geworden. Aber: «Die Not macht einen zu jemand anderem.» Zudem hätte Besko kein einfaches Leben gehabt. Er sei ohne Vater aufgewachsen und den Tod seiner Mutter hätte er nie richtig verarbeitet.

Der 33-jährige Besko hat während seines «Urlaubs» in der Schweiz, die Post in Dübendorf ZH überfallen. Dies obwohl er 2016 ausgeschafft worden war.
Foto: Thomas Meier
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Schulden über Schulden

Woher die Schulden in Höhe von 50'000 Euro stammen, wollte der Freund des Posträubers nicht verraten. Er macht sich aber Sorgen: «Sobald Besko aus dem Gefängnis kommt, wird er diese Typen vermutlich wieder an der Backe haben.» Klar ist, dass Besko auch seinem Musikproduzenten Geld schuldete. Unmittelbar nach dem Postüberfall hat er es ihm zurückgezahlt.

Die Staatsanwaltschaft Zürich wollte zu Beskos Situation keine Auskunft geben. Sprecher Erich Wenzinger: «Es ist ein laufendes Verfahren, weshalb wir keine weiteren Angaben machen können.» (bra)

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