Eklat bei Impfbus-Einweihung
Impfgegner übergiesst Natalie Rickli mit Apfelschorle

Natalie Rickli wurde am Samstag in Gossau von einem Impfgegner attackiert, blieb aber unverletzt. Der Mann hat bei der Feier der Impfbusse die Politikerin mit einem Getränk überschüttet. Er wurde von der Polizei festgenommen.
Publiziert: 21.08.2021 um 19:13 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2021 um 20:03 Uhr

Die Zürcher Regierunsrätin Natalie Rickli (44) hätte eigentlich allen Grund zur Freude. Am Samstag wurden in Gossau ZH die Impfbusse eingeweiht. Damit sollen die Ungeimpften motiviert und somit die Quote im Kanton gesteigert werden.

Doch der Anlass wurde von einem Impfgegner getrübt. Wie die «NZZ» berichtet, sei der Mann unvermittelt auf Rickli zugelaufen und überschüttete sie mit einer Flüssigkeit. Dann rennt der Übeltäter zwar weg, doch wird kurze Zeit später von der Polizei festgenommen. Wie die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA präzisiert, handelte es sich bei der Flüssigkeit um Apfelschorle.

«Das wäre nicht nötig gewesen»

Während der Skeptiker an die Wand gedrückt wird, verschwindet die SVP-Politikerin kurz im Inneren des Gebäudes. Sie ist unverletzt, lediglich die Kleidung ist nass geworden. Ihr Sprecher Patrick Borer sagt zur «NZZ»: «Das wäre nicht nötig gewesen. Sie wäre ja vor Ort gewesen, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.»

Natalie Rickli hatte am Samstag die neuen Impf-Busse eingeweiht.
Foto: keystone-sda.ch
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Wie die Polizei gegenüber der Zeitung bestätigt, handelt es sich beim Angreifer um einen 44-jährigen Schweizer. Er wird derzeit befragt.

Zu Protesten auf Telegram aufgerufen

Am Freitag wurde in einschlägigen Telegram-Chats zu Protesten aufgerufen. Vor Ricklis Auftritt hatten in Gossau 25 Impfgegner demonstriert. «Giftspritze» und «Impfen = Tod» war auf dem Boden zu lesen. Und auch als die 44-Jährige auf der Bühne stand, riefen die Skeptiker die üblichen Parolen.

Im Kanton Zürich schliessen derzeit zahlreiche Impfzentren. Das Impfzentrum beim Stadtspital Triemli ist bereits seit Mittwoch zu. Der Standort Messe Zürich macht Ende nächster Woche dicht. Bestehen bleiben die Impfzentren beim Unispital Zürich, in Winterthur und Uster. Es ist möglich, spontan für eine Impfung vorbeizugehen.

Im Gegenzug sind deshalb vier mobile Impfmöglichkeiten in Gemeinden sowie an Hoch-, Mittel- und Berufsfachschulen unterwegs. In Gossau sind nun die ersten Impfmobile im Einsatz. Bei entsprechender Nachfrage wird das Angebot der Impfmobile auf Vereine und Unternehmen ausgedehnt.

120 Menschen liessen sich am Samstagnachmittag in Gossau eine Spritze geben, wie Rickli auf Twitter schrieb.

Im Kanton Zürich wurden bisher insgesamt 1'806'952 Impfdosen verabreicht. (man)

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