Für Hunde besteht Lebensgefahr
Polizei warnt Hündeler vor tödlichen Blaualgen im Greifensee

Zwei Hunde sind nach einem Spaziergang am Greifensee verstorben. Jetzt warnt die Polizei Hündeler vor Blaualgen-Gefahr im Zürcher Gewässer. Die Algen können wie ein Nervengift wirken. Für Hunde besteht Lebensgefahr.
Publiziert: 15.05.2022 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2022 um 14:20 Uhr

Unter Hündelern am Greifensee geht die grosse Angst um: Der Grund sind Blaualgen, sogenannte Cyanobakterien. Die können für Vierbeiner tödlich sein. Bereits zwei Hunde sind an Vergiftungen verstorben, wie «Züriost» berichtet. Jetzt warnt auch die Stadtpolizei Uster Hundebesitzer.

Die Hunde seien höchstwahrscheinlich an Blaualgen verendet, warnt die Polizei. Die Hunde waren zuvor am Greifensee in Niederuster ZH unterwegs gewesen. Das Tierspital meldete die Todesfälle am Samstag. Hundehalter werden jetzt dazu angehalten, ihre Tiere am Greifensee anzuleinen und nicht im Wasser baden oder trinken zu lassen.

So tödlich sind Blaualgen

Blaualgen bilden sich in stehendem Wasser, wenn genügend Phosphor vorhanden ist und die Sonne das Wasser erwärmt. Das war nach den Unwettern in den zurückgebliebenen Wassertümpeln am Obersee der Fall. Dank der Sonnenwärme bilden sich Bakterien, die das Gift Anatoxin enthalten. Das führt bei Hunden am Ende zum Atemstillstand. Das Wasser färbt sich bei einem Blaualgen-Vorkommen normalerweise rot oder grün. Allerdings kann es auch eine Blaualgenkonzentration ohne diesen Farbschimmer geben.

Gefährlich für Hunde wird es dann, wenn sie das Wasser verschlucken. Veterinär Kurt Raymann aus Uznach SG erklärt: «Blaualgen wirken wie ein Nervengift. Es ist entscheidend, wie viel Wasser ein Hund schluckt und wie schwer er ist.» Für Menschen dürfte das Gift nicht gleich gefährlich sein. Allerdings kommt es auch hier auf das Gewicht an: Bei Kindern kann es zu Magen-Darm-Problemen führen.

Bei Hunden führt das Gift je nach Menge innert zehn bis zwanzig Minuten zum Tod. «Das Anatoxin führt zu einem Muskelkrampf, die Hunde zittern, schäumen aus dem Maul und es kommt zur Atemlähmung», so Raymann. «Ist es einmal so weit, kann man eigentlich gar nichts mehr tun».

Blaualgen bilden sich in stehendem Wasser, wenn genügend Phosphor vorhanden ist und die Sonne das Wasser erwärmt. Das war nach den Unwettern in den zurückgebliebenen Wassertümpeln am Obersee der Fall. Dank der Sonnenwärme bilden sich Bakterien, die das Gift Anatoxin enthalten. Das führt bei Hunden am Ende zum Atemstillstand. Das Wasser färbt sich bei einem Blaualgen-Vorkommen normalerweise rot oder grün. Allerdings kann es auch eine Blaualgenkonzentration ohne diesen Farbschimmer geben.

Gefährlich für Hunde wird es dann, wenn sie das Wasser verschlucken. Veterinär Kurt Raymann aus Uznach SG erklärt: «Blaualgen wirken wie ein Nervengift. Es ist entscheidend, wie viel Wasser ein Hund schluckt und wie schwer er ist.» Für Menschen dürfte das Gift nicht gleich gefährlich sein. Allerdings kommt es auch hier auf das Gewicht an: Bei Kindern kann es zu Magen-Darm-Problemen führen.

Bei Hunden führt das Gift je nach Menge innert zehn bis zwanzig Minuten zum Tod. «Das Anatoxin führt zu einem Muskelkrampf, die Hunde zittern, schäumen aus dem Maul und es kommt zur Atemlähmung», so Raymann. «Ist es einmal so weit, kann man eigentlich gar nichts mehr tun».

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Wie man die Gefahr auch von Auge erkennen kann? Das Wasser ist trüb, flockig oder weist Öl ähnliche Schlieren auf. In erhöhter Konzentration können die Algen auch für Menschen giftig sein und gesundheitliche Probleme verursachen. Bei Personen mit empfindlicher Haut kann es bereits bei Hautkontakt zu Irritationen kommen.

Das Erholungsgebiet des Greifensees ist auch unter Hündelern sehr beliebt.
Foto: Keystone
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Schon zahlreiche Hunde verendet

Im Sommer 2020 verendeten mehrere Hunde, weil sie sich während einer Blaualgenplage im Neuenburgersee aufhielten. In Schmerikon SG starben letztes Jahr mehrere mit Blaualgen vergiftete Hunde. Daraufhin erliess auch der Kanton Zürich ein Merkblatt, das vor Blaualgen in Zürcher Gewässern warnte und Verhaltensregeln empfahl.

So soll aufs Baden verzichtet werden, wenn man aufgrund der Algendichte im knietiefen Wasser die eigenen Füsse nicht mehr klar erkenne. Auffällig gefärbte Wasserflächen mit Schlieren oder Flocken soll man meiden und sich nach dem Baden gut duschen und gründlich abtrocknen.

Hunde sollen nur an Uferbereichen mit klarem, farblich unauffälligem Wasser spielen. Bei Kontakt mit gefärbtem Wasser auch das Fell auswaschen, da der Hund Cyanobakterien durch das Ablecken des Fells aufnehmen kann. (kes)

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