Hasspredigt mit kuriosem Nachspiel
An'Nur-Präsident liess seinen Sohn (9) Auto fahren

Im Zusammenhang mit einer Hasspredigt wurde der ehemalige Vereinschef der Winterthurer An'Nur-Moschee nicht verurteilt. Doch bei den Ermittlungen wurde die Polizei auf andere Delikte aufmerksam.
Publiziert: 17.04.2018 um 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 04:10 Uhr
Ex-Vereinspräsident Ilir H.* wurde nicht wegen der Hasspredigt verurteilt – dafür wegen anderer Delikte.
Foto: Zvg

Nach einer Hasspredigt in der mittlerweile geschlossenen An'Nur-Moschee in Winterthur ZH kam auch der damalige Vereinspräsident Ilir H.* (37) für mehr als einen Monat in Untersuchungshaft. Doch die Ermittlungen wegen öffentlicher Aufforderung zu einem Verbrechen liefen ins Leere.

Stattdessen wurde der Schweizer H., der nun in Mazedonien wohnt, aber vom Bezirksgericht Winterthur wegen zwei anderer Delikte verurteilt, wie der «Landbote» berichtet. Erstens, weil er einen Asylsuchenden als interimistischen Imam für die Moschee organisiert hatte. Er bezahlte dem Mann für die Durchführung mehrerer Gebete 600 Franken und verstiess somit gegen das Arbeitergesetz.

Sie trugen keinen Gurt

Zweitens liess der Familienvater seine heranwachsenden Söhne zwei Mal ans Steuer seines Smarts. Sein jüngerer Bub (9) durfte auf einem öffentlichen Platz in Oberwinterthur herumkurven, während H. auf dem Beifahrersitz sass. Auch beim zweiten Fall sass Papa auf dem Beifahrersitz, während der ältere Sohn (12) sogar auf der Strasse fuhr. Keiner der beiden trug einen Sicherheitsgurt.

Wahrscheinlich wurden die Ermittler auf die Delikte aufmerksam, weil Ilir H. seine Söhne dabei gefilmt hatte, mutmasst der «Landbote». Die Polizei hat beim Ex-Vereinschef Mobiltelefone konfisziert. Für alle Straftaten zusammen spricht die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe in Höhe von 2400 Franken aus. (rey)

* Name der Redaktion bekannt

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