«Ihr könnt auch das Schloss wechseln. Ich mache auf»
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Polizei bei Säuliamt-Wirtin:«Ihr könnt auch das Schloss wechseln. Ich mache auf»

Jetzt haben auch die Behörden in Zürich genug
Beiz von Wut-Wirtin aus Ottenbach droht die Schliessung

Die Behörden im Kanton Zürich greifen durch. Einer Restaurant-Rebellin, die bereits im Oktober negativ aufgefallen war, droht nun die Schliessung.
Publiziert: 02.11.2021 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2021 um 08:23 Uhr
Sven Ziegler

Nach der Beizer-Rebellion in der Walliserkanne in Zermatt VS greift die Polizei auch im Kanton Zürich durch. Am Dienstagmorgen marschiert in der Beiz der Skeptiker-Ikone Andrea F. * die Polizei auf. Die Wirtin sorgte für Schlagzeilen, als sie bei einer Polizeikontrolle völlig ausflippte.

Hintergrund des Streites: Andrea F. weigert sich, das Corona-Zertifikat zu kontrollieren. In einem Zelt, das sie extra draussen aufgestellt hat, darf sie auch Gäste bewirten, ohne dass diese ihren Nachweis zeigen müssen. Einzige Bedingung: Mindestens zwei von vier Zeltwänden müssen offen sein.

«Sie müssen mich mitnehmen»

Bereits Mitte Oktober weigert sich die Wirtin, diese Massnahme umzusetzen. Und auch jetzt scheinen sie die geltenden Vorschriften wenig zu interessieren. In einem Video, welches auf Telegram geteilt wird, ist der Besuch der Polizei am Dienstagmorgen festgehalten. Dabei zeigt sich: Andrea F. gibt sich noch immer als Rebellin. «Sie können das Restaurant von mir aus versiegeln. Ich werde alles aufmachen», sagt F. zu den Polizisten.

Skeptiker-Wirtin Andrea F. droht die Schliessung.
Foto: Fabian Vogt
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Zu dem sichtlich entnervten Polizisten sagt sie: «Ich habe Ihnen schon beim ersten Mal gesagt, Sie müssen mich mitnehmen.» Als der Polizist entgegnet, dass das irgendwann der Fall sein wird, meint die Italienerin: «Sehen Sie, genau das ist mein Ziel. Sie müssen mich mitnehmen.»

Polizei blockt Provokation ab

Der Polizist spricht die Wirtin auch auf die Vorfälle in Zermatt an. Darauf meint Andrea F. «Das ist mir egal. Das hat mir Mut gemacht, weiterzumachen. So wird mich niemand stoppen.»

Auch das Dokument, auf dem festgehalten ist, was ihr bei weiteren Verstössen droht und wie genau sie die Anordnungen umsetzen muss, will die Wirtin nicht unterschreiben. Sie verspricht aber: «Sobald ich das gelesen habe, werden Sie es unterschrieben zurückbekommen.»

Der Polizist lässt sich von den Provokationen nicht aus der Ruhe bringen. Er sagt aber auch klar: «Wenn Sie einen Siegelbruch begehen, dann brauchen Sie einen Anwalt.»

Bereits im März Café geschlossen

Stefan Oberlin von der Kantonspolizei Zürich sagt zu Blick, man sei im Auftrag der Gesundheitsdirektion vor Ort gewesen, «um der Besitzerin mitzuteilen, dass sie bei einem weiteren Verstoss das Restaurant schliessen muss». Aktuell sei das Restaurant aber nicht geschlossen worden und habe weiter geöffnet.

Bereits im März dieses Jahres griff die Kantonspolizei Zürich durch. Nachdem ein Café in Elsau ZH trotz angeordneter Schliessung erneut öffnete, räumten die Behörden das Café. Die Kantonspolizei tauschte zudem das Schloss aus, um eine erneute Öffnung zu verhindern.

* Name geändert

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