Vermieter will den BMW-Besitzer rausschmeissen
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Unfall Dietikon ZH:Vermieter will den BMW-Besitzer rausschmeissen

Nach Horror-Crash in Dietikon ZH droht dem BMW-Besitzer die Kündigung
Er soll mit seinen Boliden abfahren!

Beim Horror-Crash in Dietikon ZH wurden eine Mutter (42) und ihre Tochter (4) lebensgefährlich verletzt. Seither gerät auch der Besitzer des BMW-Boliden immer mehr unter Druck. In der Liegenschaft, in der er seine Boliden einstellt, droht ihm der Rausschmiss.
Publiziert: 10.10.2019 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2019 um 19:21 Uhr
Ralph Donghi und Michael Sahli

Schlechte Nachricht für den Mann (43), der im Aargau Sportwagen vermietet und dessen 600-PS-BMW in den Horror-Crash von Dietikon ZH verwickelt ist: Er soll mit seinen Boliden aus der gemieteten Einstellhalle abfahren! «Wir müssen eine Kündigung noch prüfen», sagt Hallen-Vermieter Julius Fischer (74) zu BLICK. Doch er bestätigt: «Ich wäre schon froh, wenn ich in Zukunft nicht mehr mit ihm in Verbindung gebracht würde.»

Der Autovermieter hat seit 1. Mai 2019 eine circa 130 Quadratmeter grosse Halle beim pensionierten Elektroingenieur und Ex-Gemeindeammann gemietet. «Luxuriöse Autos» stehen drin, sagt dieser. Und: «Ich habe mit dem Mieter eigentlich nur sehr gute Erfahrungen gemacht.»

Aber Fischer, der im gleichen Gebäude wohnt, sagt auch: «Es gab schon ab und zu eine Situation, wo es lauter war, wenn ein Auto von einem Mieter abgeholt wurde.» Auch in der Nacht.

Julius Fischer (74) im Gespräch mit BLICK. Er hat dem Besitzer (43) des in Dietikon ZH verunglückten BMW eine Autoeinstellhalle vermietet.
Foto: Ralph Donghi
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Kritik an Autovermieter wächst

Doch seit dem Horror-Crash in Dietikon ZH wurde jetzt vor allem die Kritik am Autovermieter lauter. Im Internet und gegenüber BLICK berichten etliche Personen von fragwürdigen Vorkommnissen rund um den Autovermieter und dass seine Boliden auf der Strasse negativ auffallen würden. Garagist Beat Peter (50) wurde gar angefeindet, weil er das fast gleiche Kennzeichen wie der Crash-BMW besitzt.

Die Zürcher Strafverfolgungsbehörde dürfte einige Fragen an den BMW-Besitzer haben. Wie schon bei Fahrer Ardian C.* (20), der drei Monate in U-Haft muss, dem Beifahrer (19) und einem dritten Mann (19), der den BMW gemietet haben soll.

Gegenüber BLICK bestritt der BMW-Besitzer nach dem Unfall, dass er den Boliden vermietet hatte. Er sei «hauptsächlich» sein privates Auto. Weil er in die Ferien ging, habe er den Wagen an zwei Kollegen seiner Tochter «lediglich ausgeliehen». Die hätten ihm trotzdem «freiwillig» 400 Franken gegeben. 

«Verweigere jegliche weitere Auskunft»

Fischer sieht derweil im BMW-Besitzer eine Mitschuld. «Ich habe meine Meinung über ihn nun geändert», sagt er. Die Entwicklung sei «unerfreulich». Vor allem das Schicksal der beim Unfall verletzten Mutter (42) und ihrer ebenfalls verletzten Tochter (4) gehe nicht spurlos an ihm vorbei.

Fischer will nun die Abklärungen zum Unfall abwarten. Das Mietverhältnis will er aber bald mit seinem Mieter besprechen. Er habe letzten Montag mit ihm telefoniert. «Wir haben abgemacht, dass er sich meldet für ein Gespräch», sagt Fischer. «Seither hatte ich nie mehr mit ihm Kontakt.»

Auch gegenüber BLICK gibt sich der Boliden-Besitzer wortkarg: «Ich verweigere jegliche weitere Auskunft.»

* Name geändert

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