Polizist bei Anti-WEF-Demo angegriffen
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Protest-Marsch in Zürich:Polizist bei Anti-WEF-Demo angegriffen

Gewaltausbruch bei Anti-WEF-Demo
Linksextreme zünden Petarden – Polizist geht zu Boden

In Zürich sind Linksextreme zur Anti-WEF-Demo aufmarschiert und lieferten sich Scharmützel mit der Polizei. Ein Polizist wird von einer Petarde getroffen, verletzt und geht zu Boden. Drei Personen wurden nach der Demo vorläufig festgenommen.
Publiziert: 22.01.2020 um 18:59 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2020 um 15:48 Uhr
Dominique Rais

Das Bündnis «Züri gäge s’WEF» hat für heute Mittwoch in der Zürcher Innenstadt zur Demonstration gegen das Weltwirtschaftsforum aufgerufen. Gegen 18 Uhr haben sich rund 500 Demonstranten auf dem Helvetiaplatz formiert und sind dann losmarschiert.

Auf Anfrage von BLICK bestätigt die Stadtpolizei Zürich, dass es sich um eine bewilligte Demonstration handelt. Informationen über das Sicherheitsdispositiv und polizeilichen Vorbereitungen «können wir aus taktischen Gründen nicht mitteilen», heisst es seitens der Stadtpolizei Zürich weiter.

Polizist geht zu Boden – verletzt

Nur wenige Minuten nach Beginn der Demo kommt es zu ersten Scharmützeln mit der Polizei. Denn: Der Schwarze Block marschiert auch an der Demo mit. Die Vermummten gehen auf Kollisionskurs mit der Polizei, spielen wortwörtlich mit dem Feuer. Sie zünden Petarden und Pyros.

In der Zürcher Innenstadt haben sich über 500 Demonstranten zur Anti-WEF-Demo versammelt.
Foto: BLICK/Beat Michel
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Beim Stauffacher eskaliert die Situation. «Ein Polizist wurde verletzt», sagt Brigitte Vogt, Sprecherin der Stadtpolizei Zürich, zu BLICK. Videoaufnahmen zeigen, wie ein Polizist angegriffen, von einer Petarde getroffen zu Boden geht. Noch aber ist unklar wie gravierend die Verletzungen sind, die er sich bei dem Vorfall zuzog.

Zudem hatten Vermummte die Einsatzkräfte mit Feuerwerksraketen und Flaschenwürfen gezielt angegriffen und ein Feuer entfacht. Mit Tränengas haben die Einsatzkräfte die gewaltbereiten Linksextremen in Schach gehalten. Nebst Reizstoff setzte die Polizei auch Wasserwerfer und Gummischrot ein.

Passantin an Anti-WEF-Demo in Zürich verletzt

Auf ihrem Protest-Marsch beschmieren sie Fassaden undbeschädigen Bankomaten. Noch im Vorfeld der Demonstration hatte das Bündnis – zu dem unter anderem die Juso Zürich sowie die Junge Grüne Zürich gehören – garantiert, dass es «keine Sachbeschädigungen» gebe. Zurück auf dem Helvetiaplatz löste sich die Demo gegen 20.30 Uhr auf.

Eine Passantin wurde durch einen «explodierenden pyrotechnischen Gegenstand» verletzt, wie die Stadtpolizei Zürich in einer ersten Bilanz mitteilt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf mehrere Zehntausend Franken.

Drei Personen festgenommen

Im Anschluss an die Demo hielten gewaltbereite Demonstranten die Polizei weiter auf Trab. Die machte kurzen Prozess – und nahm drei Personen vorübergehend fest.

Ebenso unklar ist, ob es weitere Verletzte im Zuge des Protest-Marsches gegeben hat. Mit der Demonstration wollte das Bündnis verdeutlichen, dass «der Protest gegen das WEF nicht bloss in Davos sichtbar ist, sondern auch in Zürich».

Die Veranstalter der Demonstration prangern führende Köpfen in Wirtschaft und Weltpolitik an: «Seit 50 Jahren lassen sich die WEF-Teilnehmenden per Helikopter vom Flughafen Zürich nach Davos chauffieren, um dann an den Foren des WEF über Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu diskutieren.»

WEF 2020

Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.

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