Regierungsrats-Rüffel
Jacqueline Fehr motzt, weil Schneepflug keine Trottoirs räumt

Unzufriedene Regierungsrätin: SP-Frau Jacqueline Fehr (55) beschwert sich auf Facebook über die Prioritäten bei der Räumung der Schneemassen. Die Winterdienste bitten um Nachsicht.
Publiziert: 10.01.2019 um 20:07 Uhr
Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr (55) motzt auf Facebook. Sie fordert, dass die Winterdienste in Wohnquartieren erst die Wege vom Schnee befreien, die von den Menschen mit Velos, Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühlen benutzt werden.
Foto: Screenshot Facebook
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Nicolas Lurati

Die Schweiz versinkt im Schnee. Mitten im weissen Chaos nun der Frontalangriff auf die Winterdienste: Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr (55) äussert mittels Facebook-Post ihren Unmut über die Schneeräumung.

Die SP-Frau fordert, dass erst die Wege vom Schnee zu befreien seien, die von den «Menschen mit Velos, Kinderwagen, Rollatoren, Rollstühlen» benutzt werden. Autos können laut Fehr «mit Tempo 30 problemlos eine Weile auf schneebedeckten Strassen fahren».

«Wohnquartiere haben eine niedrigere Priorität»

Auch wenn sich Fussgänger ärgern: Die Schneeräumung ist kein Wunschkonzert. «Wir sind verpflichtet, nach den Vorgaben des Bundes zu handeln. Priorität haben Strassen mit öffentlichem Verkehr sowie Zubringerstrassen zu Autobahnen und wichtige Zufahrten zu Spitälern oder Bahnhöfen», sagt Daniel Eberhard, Sprecher bei Entsorgung & Recycling der Stadt Zürich, zu BLICK. Wohnquartiere hätten eine niedrigere Priorität. Man hoffe da auf das Verständnis der Bevölkerung.

Gerade bei diesen Schneemengen seien gute Vorbereitung, Logistik und Effizienz wichtig. Eberhard: «Wir können nicht überall gleichzeitig sein. Da es heute den ganzen Tag schneit, ist die Schneeräumung für uns eine Herausforderung.»

«Schneemassen nicht auf Velostreifen auftürmen»

Seit 4 Uhr morgens sind rund 120 Fahrzeuge und 200 Mitarbeiter der Stadt in Zürich unterwegs, um den Schnee zu räumen und zu salzen. Unter Fehrs Facebook-Post bittet eine Kommentarschreiberin, auch auf Velofahrer Rücksicht zu nehmen. «Bitte nicht all die Schneemassen seitlich auf dem Velostreifen auftürmen», schreibt sie.

Auch hier bittet Eberhard um Nachsicht. «Wir räumen den Schnee auf die Seite der Strasse. Denn es geht auch um die Entwässerung. Ist der Schnee geschmolzen, kann er nur in den Strassenablauf am Rand der Strasse abfliessen.»

Sicherheit hat höchste Priorität

Stark frequentierte Velowege würden jedoch höher gewichtet als Velowege in Wohnquartieren. Bei der Schneeräumung geht es nicht um persönliche Wünsche. Eberhard: «Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer hat höchste Priorität.»

Beim Foto, neben das Fehr ihren Kurztext gepostet hat, handelt es sich um ein Winterthurer Wohnquartier. «Wir nehmen keine Stellung zum Facebook-Post von Frau Fehr», sagt Lukas Mischler vom Baudepartement der Stadt Winterthur ZH. 

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