Jetzt wollen plötzlich alle seine Notvorrat-Päckli
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«20 Mal mehr Anfragen»:Jetzt wollen plötzlich alle seine Notvorrat-Päckli

Reto Schätti verkauft 20-mal mehr Konserven- und Desinfektionsmittel
Plötzlich wollen alle seine Notvorrat-Päckli

Wer sich bei Sichersatt.ch ein Notvorrat-Paket besorgen möchte, muss sich vier Wochen gedulden. Der Online-Shop verzeichnet viel mehr Anfragen als üblich. Geschäftsführer Reto Schätti musste den physischen Laden sogar schliessen.
Publiziert: 26.02.2020 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2020 um 10:08 Uhr
Anastasia Mamonova und Gabriel Vilares

Das Coronavirus sorgt in der Schweiz für einen Ausnahmezustand. Es gibt einen regelrechten Run auf Konserven und Desinfektionsmittel. Die Regale in den Läden werden leer geräumt.

Auch Reto Schätti (40), Geschäftsführer und Mitinhaber von Sichersatt.ch, kann sich vor Anfragen kaum retten. In seinem Laden in Wald ZH verkauft der 40-Jährige seit zehn Jahren Notvorrat-Pakete. «Momentan haben wir 20-mal mehr Anfragen als sonst. So viele Bestellungen auf einmal hatten wir noch nie. Wir werden regelrecht überrannt», sagt er zu BLICK.

Laden bleibt bis auf Weiteres geschlossen

Aus diesem Grund beträgt die Lieferdauer auch bis zu vier Wochen. «Wir sind uns das eigentlich nicht gewohnt. In der Regel liefern wir am Folgetag», erklärt er.

Reto Schätti (40) betreibt Sichersatt.ch seit zehn Jahren.
Foto: Gabriel Vilares
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Das Ladenlokal musste komplett dichtgemacht werden. «Wir haben momentan keine Kapazitäten für Beratungen. Ausserdem wäre es den Online-Kunden gegenüber unfair, wenn die Leute im Laden alles abgreifen würden», sagt Schätti.

Der aktuelle Kassenschlager ist das Paket «Notvorrat Classic» für 320 Franken. Davon kann sich eine Person einen Monat lang ernähren. Gelagert werden kann die Box zehn Jahre. Im Paket sind elf Dosen und Nahrungsriegel enthalten. Unter anderem gibt es vorgekochte Kichererbsen, Risotto-Reis, Stocki, Gemüsebouillon und Volleipulver. Dazu kommt ein Menüplan mit Rezepten.

Seine Produkte seien auch für Veganer geeignet: «Da wir einzelne Rohstoffe und nicht Fertiggerichte verpacken, kann man gut auf die verschiedenen Ernährungsformen eingehen.»

Mehr Personal nötig

Wegen der aktuellen Situation musste Schätti mehr Personal einstellen. «Zum Glück haben wir viele Leute im Bekanntenkreis, die aushelfen können. Mit den Rohstofflieferanten haben wir keine Engpässe. Das sind grosse Firmen, die sich auch anderes gewohnt sind.» Da die Dosen aber selber vor Ort verpackt und die Tüten vakuumiert würden, müssten sich die Kunden nun gedulden.

Die meisten Bestellungen kommen aus der Deutschschweiz. Aus dem Tessin dagegen gar nichts. «Das ist aber vermutlich sprachlich bedingt, da unsere Seite auf Deutsch geführt wird», glaubt Reto Schätti.

Wenn gerade kein Coronavirus ausbricht, verkauft der Zürcher seine Ware unter anderem auch an Leute, die auf einem Maiensäss oder einem Boot sind und nicht kochen können. «Das sind alles ganz normale Leute. Keine Freaks oder Verschwörungstheoretiker», sagt er.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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