175 Millionen zu viel – Stadt Zürich zahlt Februar-Löhne doppelt
Jetzt soll ein Swisscom-Lieferant schuld sein

Panne bei der Stadt: Am Montag wundern sich Mitarbeiter über einen Geldsegen. Ihr Februar-Lohn wurde doppelt ausbezahlt. Schuld an dem plötzlichen Geldregen: ein Fehler in der Software eines Swisscom-Lieferanten.
Publiziert: 26.02.2024 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2024 um 18:07 Uhr

Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk für Mitarbeiter der Stadt Zürich? Die Februarlöhne wurden für die rund 30'000 Mitarbeiter doppelt ausbezahlt. Doch die Stadt stellt klar, dass es sich nicht um einen freundlichen Zustupf handle. Denn: Die Personalabteilung und die Finanzverwaltungen würden den Sachverhalt gemeinsam klären, steht im eigenen Intranet geschrieben.

Auch ein Mitarbeiter des Sozialdepartements konnte sich über den vorläufigen Geldsegen freuen. Er sagt am Montagmorgen zu Blick: «Viele Teamkollegen meldeten mir heute, dass ihr Februar-Lohn doppelt ausbezahlt worden sei.» Dann habe er bei sich im E-Banking nachgeschaut. Und siehe da: «Auch bei mir war der Lohn doppelt drauf.»

Es geht um 175 Millionen Franken

Am Montagmorgen witzelten und mutmassten Stadt-Mitarbeiter in einem Intranet-Chat über die Lohn-Panne. «Inflationsausgleich?», schrieb jemand. «Pünktlich zum Zügeln. Danke», eine andere Person. Oder: «Preise rauf? Löhne rauf! So wird das gemacht! Pilotprojekt für den 14. Monatslohn. Besten Dank.»

Panne in Zürich: Die Februar-Löhne von Stadt-Mitarbeitern wurden doppelt ausbezahlt.
Foto: Keystone
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Jetzt ist klar, was dahintersteckt. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) meldet sich am Montagnachmittag und erklärt: Schuld ist ein Abwicklungsfehler! «Die Fehleranalyse hat ergeben, dass aufgrund eines technischen Abwicklungsfehlers bei der Zürcher Kantonalbank die Lohnzahlung für den Monat Februar zweimal ausgelöst wurde», so die ZKB. 175 Millionen Franken wurden zu viel bezahlt. Und die Bank stellt klar: «Die Mitarbeitenden der Stadt Zürich sind rückzahlungspflichtig.»

«Fehler in der Software eines Lieferanten»

Später am Nachmittag meldet sich die ZKB erneut zu Wort und bezieht sich auf ein Statement der Swisscom. In der Stellungnahme der Swisscom heisst es: «Grund für die doppelte Auszahlung scheint ein Fehler in der Software eines Lieferanten der Swisscom zu sein.» Die genauen Gründe dafür seien Bestandteil weiterer Untersuchungen. 

Die Swisscom stehe in engem Kontakt mit den Verantwortlichen der ZKB sowie der Stadt Zürich, um eine rasche Lösung herbeizuführen. «Die Swisscom ist sich der Brisanz des Vorfalls bewusst und bittet um Entschuldigung für die entstandenen Unannehmlichkeiten», heisst es. 

Doppelt Sitzungsgelder für Gemeinderäte

Aber nicht nur Mitarbeiter der Stadt sind betroffen – sondern auch Zürcher Gemeinderäte, bestätigt Claudia Nägeli von der städtischen Finanzverwaltung auf Anfrage von Blick. Deren Sitzungsgelder wurden irrtümlicherweise doppelt ausgeschüttet.

Einer dieser Gemeinderäte sagt zu Blick: «Ich erhielt heute Morgen eine Benachrichtigung der Bank. Dann kurz später nochmals eine.» Zunächst habe er gedacht, es sei ein technischer Fehler bei seiner Bank-App – «dass die Zahlung einfach zweimal angezeigt wird», so der Gemeinderat. Dann aber habe er ein Mail erhalten, dass die Zahlungen fälschlicherweise doppelt ausgeführt worden seien.

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