Sein Sündenregister ist lang: Jeton G.* (31) sass mehrfach im Knast, insgesamt fünffach ist der Mann vorbestraft, der vor einer Woche in Zürich-Affoltern Türsteher Boris R.* (†30) erschossen haben soll.
Obwohl der mutmassliche Täter mit seiner Familie Sozialhilfe bezieht, dreht er krumme Dinger: 2013 wird ihm professioneller Hanfanbau nachgewiesen, im letzten Dezember wird er wegen mehrerer Delikte, darunter Schlägereien und Diebstähle, zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. In Freiheit bleibt er nur, weil er das Urteil anficht, wie die «NZZ am Sonntag» heute berichtet.
5000 Franken Sozialhilfe im Monat
Insgesamt 200'000 Franken Sozialhilfe haben G. und seine in Regensdorf lebende Familie in den letzten sechs Jahren erhalten – bis zu 5000 Franken im Monat.
Dennoch leistet sich der 2003 eingebürgerte Kosovo-Albaner einen Jaguar. Wegen des Luxusautos drohen ihm die Behörden mit Sozialhilfeabzug – daraufhin überschreibt er den Wagen zuerst seiner Frau, dann einer Verwandten und schliesslich einer Firma.
Auf Blaufahrt erwischt
Weil er das Auto trotzdem fährt, will die Gemeinde einen Sozialinspektor auf ihn ansetzen. 2013 muss er das Billett abgeben, weil er betrunken am Steuer erwischt wird.
Für die Sozialbehörden ist der mutmassliche Täter ein Albtraum. Er foutiere sich um Arbeitsprogramme und es sei für Sozialarbeiter fast unmöglich, mit ihm Gespräche zu führen, heisst es in der «NZZ am Sonntag». Ausserdem habe er mehrfach gelogen, bevorstehende Gefängnisstrafen verheimlicht und sich nicht an getroffene Abmachungen gehalten.
Gestern schnappte ihn die Polizei nach tagelanger Suche im Bezirk Dielsdorf.
*Namen der Redaktion bekannt