Street Parade, Zürifest, Sechseläuten: Die zahlreichen Grossanlässe in der Stadt Zürich setzen nicht nur manchen Bewohnern, sondern auch der Natur mächtig zu. Am General-Guisan-Quai, der beliebten Flanierpromenade direkt am See, mussten heute 14 Bäume gefällt werden. Insgesamt werden im Verlauf der nächsten zwei Jahre 50 der 64 Bäume abgeholzt und neue gepflanzt. Das teilte die Stadt heute mit.
Die Bäume müssen aus Sicherheitsgründen weg. Denn bei einem Sturm Mitte März war am Quai ein Baum umgestürzt, eine Rosskastanie drohte ebenfalls zu kippen. Die Bäume wurden daraufhin gefällt, wobei man feststellte, dass diese wie auch die anderen Bäume an den Wurzeln verfault und von holzzersetzenden Pilzen befallen waren.
Fahrzeuge haben Bäumen zugesetzt
Baumspezialisten zufolge dürften die verfaulten Wurzeln unter anderem auf die Bodenverdichtung am Guisan-Quai zurückzuführen sein, «insbesondere durch Fahrzeuge, die bei Anlässen das Gelände für den Auf- und Abbau der Infrastruktur befahren», schreibt Grün Stadt Zürich in seiner Mitteilung. Zu viel Betrieb für die alten Bäume.
Als weitere Gründe werden das hohe Alter der Bäume und die Sanierung der Anlage vor 15 Jahren genannt.
Neue Bäume sollen besser geschützt werden
Der Problematik der Verdichtung wolle man nun besonderes Augemerk schenken, sagt Marc Werlen, Sprecher von Grün Stadt Zürich. So sollen die neuen Bäume mit befahrbaren Baumscheiben und einem Anfahrschutz ausgestattet werden. Erstere sorgen dafür, dass der Wurzelraum genügend Luft und Feuchtigkeit erhält, zweiterer schützt den Baumstamm.
Die ersten Bäume werden allerdings erst diesen Herbst gepflanzt. Bis dahin prangen braune Flecken, wo bislang die besonders im Sommer beliebten Schattenspender standen – für manch einen Passanten ein trauriger Anblick. Anwohnerin Neslihan Güsel (30), die regelmässig mit ihren Kindern den Quai entlang spaziert, meint wehmütig: «Es ist schade um die alten Bäume.» (lha/maz)