Das sind die neuen Anti-Terror-Barrieren fürs Züri Fäscht
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Test im Video:Die neuen Anti-Terror-Barrieren fürs Züri Fäscht

Zürich rüstet auf
Anti-Terror-Poller am Weihnachtsmarkt

Vor drei Jahren tötete Anis Amri elf Personen am Weihnachtsmarkt in Berlin. Der Terrorist raste mit einem LKW in die Menschenmenge. Am Zürcher Weihnachtsdorf sind dieses Jahr zum ersten Mal spezielle Poller platziert. Sie sollen unerwünschte Lastwagen aufhalten.
Publiziert: 20.11.2019 um 23:11 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2019 um 09:56 Uhr
Anastasia Mamonova

Am Donnerstag ist es wieder so weit: Das «Wienachtsdorf» auf dem Sechseläutenplatz in Zürich öffnet zum fünften Mal seine Tore. Einen Monat lang laden 100 Hütten die Besucher zum Glühweintrinken, Fondueschlemmen und Schlittschuhlaufen ein.

Für die Sicherheit der Leute sollen Anti-Terror-Poller sorgen. Vor einem Jahr kündigte Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, an, die Sicherheitslage neu zu beurteilen. Die sogenannten «Fahrzeugrückhaltesysteme» feierten ihre Premiere bereits am Züri Fäscht im Juli. Jetzt werden die Barrieren erstmals am Weihnachtsmarkt zum Einsatz kommen. Die Schwellen sind mit drei ausklappbaren Elementen ausgestattet.

Attacken wie in Berlin und Nizza sollen verhindert werden

«Gewisse Stellen müssen so geschützt werden, dass es nicht möglich ist, mit einem Lastwagen reinzufahren», so Marco Cortesi zu BLICK.

Am Donnerstag eröffnet das «Wienachtsdorf» in Zürich seine Tore.
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Verheerende Attacken wie Nizza (F) oder in Berlin sollen so verhindert werden. Im Juli 2016 raste Mohamed Lahouaiej Bouhlel (†31) mit einem LKW in die Menschenmenge auf der Promenade des Anglais. 86 Personen wurden getötet. Fünf Monate später steuerte der islamistische Terrorist Anis Amri (†24) einen Sattelzug in den Weihnachtsmarkt in der deutschen Hauptstadt. Elf Besucher starben durch die Kollision mit dem LKW.

«Alle Fahrzeuge werden aufgehalten»

Mit den neuen Sperren in Zürich können alle Fahrzeuge aufgehalten werden, versichert Marco Cortesi. «Für unsere Bedürfnisse sind diese Systeme am effizientesten.» Die Elemente können schnell aufgestellt und wieder abgebaut werden, sagt er.

Ein Blick auf den Sechseläutenplatz zeigt: Die Barrieren wurden an zwei Orten angebracht – an der Schillerstrasse und an der Seeseite, direkt nach dem Fussgängerstreifen beim Opernhaus. Die anderen Eingänge sind mit einem Metallgitter geschützt.

Die Sicherheitslage sei laut Cortesi «gleich wie vor einem halben Jahr», nämlich erhöht. «Es gilt aktuell nicht die höchste Alarmbereitschaft, aber wenn sich viele Leute an einem Ort aufhalten, müssen wir für Ruhe und Sicherheit sorgen», so der Polizeisprecher.

Weihnachtsbaum-Boxen am HB

Auch der Hauptbahnhof Zürich rüstet auf. In der Nacht auf Mittwoch wurden dort 20 Betonboxen mit kleinen Weihnachtsbäumen aufgestellt. Diese sollen Fahrzeuge aufhalten, die «nicht erwünscht» sind, sagt Marcel Frei, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, zu BLICK. Die Elemente seien einerseits gut verankert, andererseits auch mobil genug, dass ein Rettungsfahrzeug im Notfall in die Bahnhofshalle reinfahren kann.

Wie SBB-Sprecher Olivier Dischoe gegenüber BLICK sagt, würden die Pflanzentöpfe die bisherigen Betonelemente ersetzen. «Sie bieten einen besseren Schutz und passen sich – dank der Begrünungsmöglichkeit – besser ins Erscheinungsbild des Zürcher Hauptbahnhofs ein.»

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