Zugunfall in Daillens VD
Erster Güterwagen steht wieder

Der beim Zugunfall in Daillens VD umgekippte Güterwagen mit Salzsäure ist bis am Dienstag aufgerichtet und geleert worden. Nun beginnt die Bergung der fünf anderen Wagen. Die Zugstrecke bleibt noch mehrere Tage gesperrt.
Publiziert: 28.04.2015 um 12:58 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:34 Uhr

«Wir unternehmen alles, was in unserer Macht steht, um möglichst schnell voranzukommen. Aber unsere grösste Sorge gilt der Sicherheit», sagte Denis Froidevaux, Chef des Kantonalen Führungsstabs der Waadt, am Dienstag der Nachrichtenagentur sda.

Die Arbeiten am umgekippten Tankwagen mit Salzsäure gestalten sich schwierig. Am Montag konnte der Inhalt bis auf einen Rest von 1400 bis 1500 Liter abgepumpt werden. An die Rückstände kam man aber erst bei der Aufrichtung des Wagens ran.

Nach den Arbeiten mussten sechs Personen zur Kontrolle ins Spital gebracht werden. Sie fühlten sich unwohl. Das zeige, dass man extrem vorsichtig vorgehen müsse, sagte Froidevaux. Feuerwehr und Spezialkräfte bereiten derzeit die Bergung der anderen fünf entgleisten Wagen vor, die danach weggebracht werden sollen.

Dafür rechne man mit 24 bis 36 Stunden. Wenn alles gut laufe, seien die Arbeiten im Verlauf des Mittwochs beendet, sagte der Leiter des Kantonalen Führungsstabs.

Danach muss das Erdreich abgetragen werden, welches von 25 Tonnen Schwefelsäure verschmutzt wurde, die aus einem der entgleisten Wagen ausgelaufen waren. Bevor die Bahnlinie wieder eröffnet werden kann, muss die SBB die beschädigte Bahnlinie wieder instand setzen.

Die sechs Güterwagen waren in der Nacht auf Samstag bei Daillens VD entgleist. Weil die Bahnstrecke seither unterbrochen ist, müssen Pendler zwischen Lausanne und Yverdon-les-Bains sowie Lausanne und Vallorbe auf Ersatzbusse umsteigen.

Der Unfall löste auch eine Debatte zum Transport gefährlicher Chemikalien aus. Verkehrsministerin Doris Leuthard verteidigte jedoch am Dienstag den Transport via Bahn. Sie erachtet die Schiene als viel sicherer als die Strasse.

Das Null-Risiko existiere nicht, sagte sie in einem Interview mit der Zeitung «24 Heures». Angesichts der Menge der täglich auf dem Schienennetz transportierten Stoffe könne man sagen, dass die Sicherheit gewährleistet sei.

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