Zwei Tote und zwei Schwerverletzte bei Unfall in Gretzenbach SO
Beifahrer überlebte schon einmal Horror-Crash

So viel Glück hat man selten zwei Mal im Leben. Arsim A. (26) überlebte vor vier Jahren bereits einen Horror-Crash in Olten SO. Jetzt ist er auch beim Unfall mit zwei Toten in Gretzenbach SO mit dem Leben davongekommen.
Publiziert: 26.09.2018 um 02:17 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 15:08 Uhr
Ralph Donghi

Es war ein schrecklicher Unfall, der letzten Samstag zwischen Kölliken AG und Gretzenbach SO geschah. Ein Mini Cooper kam in einer Rechtskurve von der Fahrbahn ab, riss ein Verkehrsschild um, geriet in eine Böschung und knallte in mehrere Bäume.

Der Kosovare Jeton F.* (†31) am Steuer und einer von seinen drei Kumpels im Auto starben (BLICK berichtete). Zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt. Einer von ihnen ist der Albaner Dastid T.* (24). Der andere der Mazedonier Arsim A.** (26).

Schon mal viel Glück gehabt

BLICK-Recherchen zeigen nun: Arsim A. hatte schon einmal einen Horror-Crash überlebt! Am 14. Oktober 2014 verlor der Temporärarbeiter in Olten SO die Kontrolle über seinen Nissan 350Z und knallte in eine Tankstelle. Arsim A. kam mit Schürfungen, Prellungen und einer Verletzung am linken Fuss davon. Zudem musste ihm ein Teil des linken Ohrs angenäht werden.

Arsim A. (heute 26) gab im Oktober 2014 dem BLICK im Spital ein Interview. Nach dem Crash in Gretzenbach SO möchte er nun nichts mehr sagen.
Foto: Ralph Donghi
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Im Spital gab Arsim A. gegenüber dem BLICK zu, dass er mit dem Nissan «beschleunigt» habe. Er fügte aber gleich an: «Ich fuhr ja nur 70 statt 50!» Sein Billett war er damals bereits zum zweiten Mal los.

Fuhr Jeton F. zu schnell?

Und letzten Samstag? Drückte diesmal sein Kumpel Jeton F. mit dem Mini von Arsims Freundin zu fest aufs Pedal? Arsim A. will nun nichts mehr sagen. Er soll aber rumerzählen, dass Jeton F. einem Tier ausgewichen sei.

Die Freundin von Arsim A. sagt nur so viel: «Er und ich sind einfach nur froh, dass er und ein weiterer Kollege überlebt haben. Gleichzeitig sind wir sehr traurig, dass zwei Kollegen sterben mussten.»

Sie feierten Arsims Geburtstag

Aus dem Umfeld der Überlebenden ist zu hören, dass Arsim A. am Unfalltag Geburtstag hatte und er Kumpels nach Hause einlud. Unter anderem auch die drei Kollegen, die im Mini sassen. Ob Alkohol geflossen ist und sie noch im Ausgang waren, ist unklar. Die Untersuchungen laufen noch.

Sicher ist: Kurz vor 23 Uhr kam es zum Drama. Nebst Jeton F., der heute Mittwoch im Kosovo beerdigt wird, starb auch der Albaner Xhonson Syziu (†22), der hinter dem Lenker auf der Rückbank sass. «Es ist ganz schlimm, was da passiert ist», sagen gestern mehrere Angehörige, die aus dem Ausland angereist waren. «Wir wollen auf jeden Fall wissen, wie es genau zum Unfall kam.»

Besonders tragisch: Xhonson Syziu war nur für eine Woche zu Besuch in der Schweiz, um am Geburtstag von Arsim A. dabei zu sein. Er wäre morgen Donnerstag 23 Jahre alt geworden. Und: Nächstes Jahr wollte er heiraten. Nun wird sein Leichnam ebenfalls ins Heimatland gebracht – und wie Jeton F. zur letzten Ruhe gebettet.

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