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Kühe als wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft

Wie verwertet man nicht essbare Biomasse am sinnvollsten und welche Rolle spielen dabei Nutztiere wie Kühe und das Grasland? Wir haben bei Prof. Dr. Dr. Windisch nachgefragt.
Publiziert: 20.05.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2024 um 09:47 Uhr

Prof. Windisch, was versteht man unter Kreislaufwirtschaft?

Die Kreisläufe in der Landwirtschaft finden so oder so statt. Es geht nun darum, diese Kreisläufe zu verstehen, um sie möglichst nutzbringend einzusetzen und zu steuern. Also vom Dung der Tiere, über die Produktion von Nahrungsmitteln, Fütterung der Tiere bis wieder zum Dünger für den Acker. Das Ziel ist, dass aus einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche möglichst viele Menschen satt gemacht werden und gleichzeitig möglichst wenig Emissionen in die Umwelt abgegeben werden. 

Hat da die Nutztierhaltung überhaupt noch eine Berechtigung?

Es wird auch in Zukunft Nutztiere geben, weil sie eine fundamentale Bedeutung in dieser Kreislaufwirtschaft haben. Somit können auch Kühe nicht einfach ersetzt werden. 

Können Sie das etwas konkretisieren?

Wenn wir Landwirtschaft betreiben, dann wollen wir menschliche Nahrung direkt gewinnen. Das oberste Primat ist also die Erzeugung von pflanzlicher Nahrung. Wenn Sie aber auf die Felder schauen: Fragen Sie sich mal, wieviel Sie davon essen können? Das Allermeiste gar nicht. Also auch eine absolut strikt pflanzliche Landwirtschaft produziert ein gewaltiges Volumen an nicht essbarer Biomasse. Wenn Sie zum Beispiel einen Haferdrink produzieren, landen bei einem Kilogramm Hafer etwa 380g im Haferdrink. Das heisst, zwei Drittel der Pflanze bleibt ungenutzt. Wenn man diese Biomasse verfüttert, holen wir zusätzlich noch Lebensmittel wie Kuhmilch und Fleisch raus, ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. 

Sie sagen primär pflanzliche Nahrung direkt gewinnen. In der Schweiz sind über 70 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Grasland. Optimal also für Kühe. Sollte man auf diesen Fläche besser Ackerbau betreiben?

Das allermeiste Grünland in der Schweiz ist absolutes Grünland. Es kann nicht in Acker überführt werden. Wenn Sie einen steilen Hang umpflügen, ist beim nächsten Regen der Acker weg. 

Es spielt also alles zusammen.

Ja. Es geht um limitierte landwirtschaftliche Nutzfläche und einen verantwortlichen Umgang damit. 

Prof. Dr. Dr. Wilhelm Windisch ist Agrarwissenschaftler und war bis zu seiner Pensionierung 2022 Professor für Tierernährung an der Technischen Universität München. 

Prof. Dr. Dr. Wilhelm Windisch ist Agrarwissenschaftler und war bis zu seiner Pensionierung 2022 Professor für Tierernährung an der Technischen Universität München. 



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