Rekurs gegen ein Schulhaus
Wieder stockt ein Grossbauprojekt in Zürich

Das 150-Millionen-Franken-Projekt für den Umbau der Schulanlagen Triemli / In der Ey gerät wegen eines Rekurses ins Stocken. Die Gründe dafür sind bislang unklar.
Publiziert: 15.09.2024 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2024 um 10:21 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Umbau wegen fehlender Bewilligung verzögert
  • Rekurs ging in den Sommerferien ein
  • Gründe bislang unklar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cécile ReyPraktikantin

Viele Schulen platzen aus allen Nähten – das Schulhaus Triemli / In der Ey des Zürcher Stadtteils Albisrieden steht leer. Schülerinnen und Schüler sind in Provisorien umgezogen, die Zufahrten fertig betoniert. Eigentlich steht alles für einen Umbau bereit. Doch Arbeiter sind nirgendwo zu sehen. Der Grund: Eine rechtskräftige Bewilligung fehlt.

Vor einem Jahr nahmen die Zürcher Bürger Erweiterung und Umbau der beiden Schulanlagen mit rund 80 Prozent der Stimmen an. Kostenpunkt: 150 Millionen Franken. In einem offenen Wettbewerb sicherte sich das Zürcher Architekturbüro Bollhalder Walser den Auftrag.

Der Umzug von rund 24 Klassen in den Sommerferien sei zwar chaotisch verlaufen, die provisorischen Pavillons dafür seien sehr schön, wie Blick erfuhr. Geplant war, dass die neue Anlage 2028 bezogen wird und für 42 Klassen Platz bieten soll.

Das Schulhaus Triemli / In der Ey soll für 150 Millionen Franken umgebaut bzw. erweitert werden (Visualisierung).
Foto: Bollhalder Walser Architektur
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Gründe für den Rekurs sind unklar

Nun aber herrscht Stillstand: Während der Sommerferien ist ein Rekurs eingegangen. Laut Insidern soll es sich bei den Rekurrenten um Nachbarn handeln. Ihnen gehört dem Vernehmen nach eine Liegenschaft in der Umgebung, die sie aber nicht selber bewohnen.

Doch weshalb sind die Klassen in die beiden Provisorien für 8,2 Millionen Franken umgezogen, bevor eine rechtskräftige Bewilligung für den Neubau des Schulhauses vorlag? Das Hochbaudepartement der Stadt Zürich sagt: «Als der Umzug geplant und umgesetzt worden ist, hatte die Bauherrschaft noch keine Kenntnis vom Rekurs.» Der Rekurs gegen den Bauentscheid sei im Juli 2024 eingegangen.

Der Umbau sei für Kinder und Lehrpersonen belastend, sagen Betroffene. Durch die Baustelle sei ein grosser Teil des Spielplatzes gesperrt, für die Kinder sei auch das mühsam. Zudem gebe es zu wenig Parkplätze, Lehrpersonen müssten weiter weg parkieren.

Vieles bleibt unklar: Das Hochbaudepartement der Stadt Zürich möchte sich nicht näher äussern. Etwa dazu, wie lange sich der Umbau durch den Rekurs verzögert oder welche Mehrkosten entstehen. Es sei noch zu früh, um die Auswirkungen des Rekurses einzuschätzen.

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