NFL-Star spricht über seinen Schweizer Urgrossvater
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Stolz auf seine Wurzeln:NFL-Star spricht über seinen Schweizer Urgrossvater

Wir haben ein Football-Ass!
Darum trägt ein NFL-Superstar die Schweizer Flagge auf dem Helm

Aidan Hutchinson, Defensiv-Star der Detroit Lions, spielt mit dem Schweizerkreuz auf dem Helm. Dahinter steckt eine bewegte Familiengeschichte – und viel Stolz auf die eigenen Wurzeln.
Publiziert: 14.09.2024 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2024 um 19:35 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Aidan Hutchinson trägt die Schweizer Flagge auf dem Helm
  • Der Defensiv-Star hat Wurzeln in der Schweiz
  • Bald dürfte der Spieler einen Mega-Vertrag unterzeichnen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

NFL-Eröffnungswoche, 65'000 Zuschauer im Ford Field in Detroit und beste Sendezeit im US-amerikanischen TV, Sunday Night Football. Detroit Lions gegen Los Angeles Rams. Und mittendrin: die Schweizer Flagge.

Dass das weisse Kreuz auf rotem Grund den Weg ins Primetime-Spiel geschafft hat, liegt an Superstar Aidan Hutchinson (24). Der Defensivspieler von Detroit ist eine brachiale Erscheinung. Zwei Meter gross, 120 Kilo schwer und ein wahres Muskelpaket. Dazu malt er sich gerne – quasi als Markenzeichen – mit schwarzer Farbe einen dicken Strich über eine Wange.

Dazu das Schweizerkreuz auf dem Helm. NFL-Spieler dürfen – sofern sie es wollen – auf ihrem Helm die Flaggen ihrer Herkunftsländer tragen. Für Hutchinson die Gelegenheit, sich auf seine alten Familienwurzeln zu besinnen.

Aidan Hutchinson (in Blau) greift nach Quarterback Matthew Stafford. Auf seinem Helm klein zu sehen: die Schweizer Flagge.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network
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Diese reichen weit zurück, bis über den Atlantik und in die einstige Heimat von Aidan Hutchinsons Urgrossvater Giuseppe Bernardi. Mit nur 14 Jahren zieht es diesen aus dem kleinen Tessiner Dörfchen Medeglia am Monteceneri in die USA. Dorthin, wo schon Giuseppe Bernardis Vater Valentino ausgewandert war. Weg von Hunger, Armut und den Ängsten rund um den Ersten Weltkrieg nach Detroit, der Hauptstadt der US-Automobilindustrie, wo es damals genug Geld und Arbeit für alle gibt.

Giuseppe Bernardi lebt sich gut ein, will plötzlich lieber Joe genannt werden und meldet sich gar für den Dienst in der Armee an, um die Welt zu sehen. Eine Entscheidung, die ihn schon bald zum Kriegshelden machen wird.

Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor reist er mit einer Spezialeinheit nach Südostasien. Nur eine handvoll Soldaten kehrt von dieser Mission zurück. Zu ihnen gehört auch Giuseppe Bernardi. Dafür wird ihm die Congressional Gold Medal verliehen, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der USA.

Hutchinson verehrt seinen Urgrossvater

Für NFL-Star Aidan Hutchinson ist sein Schweizer Urgrossvater eine Inspiration. «Er ist eine sehr einflussreiche Persönlichkeit in unserer Familie. Er kam aus der Schweiz und hat der Welt wirklich seinen Stempel aufgedrückt. Ich bin einfach sehr dankbar, dass ich ihn in meinem Leben hatte. Er war ein wirklich grossartiger Mensch», sagte er in einem Interview mit «CBS Sports».

Während seiner Zeit am College in Michigan trug Aidan Hutchinson während de Spiele gerne auch die militärische Erkennungsmarke seines Urgrossvaters. Aus Angst, sie während des Spiels zu verlieren, hat seine Mutter den Glücksbringer jetzt jeweils im Stadion dabei. Und auch die Schweiz hat die Familie Hutchinson nie vergessen: Regelmässig besuchen sie laut der Zeitung «La Regione» das Tessin. Ausserdem heisst Aidan zum zweiten Namen Joe, ist also nach dem abgewandelten Namen seines Urgrossvaters benannt.

Schon zu College-Zeiten brach Aidan Hutchinson diverse Rekorde. Im NFL-Draft 2022 wurde er als zweiter Spieler überhaupt ausgewählt. Ausgerechnet von den Detroit Lions. Dem Team aus der Heimatstadt seiner Familie.

XXL-Zahltag steht bevor

Und dort liefert der Defensive End, wie Hutchinsons Position genant wird, seit Tag 1 ab. In 34 Spielen gelangen ihm 25 Sacks (Tackle gegen den Quarterback) und vier Interceptions (abgefangene Pässe). In der Kategorie «Quarterback Pressures» (Druck auf den Quarterback) führte er die Liga 2023 gar an.

Während Hutchinson derzeit noch unter seinem ersten Vertrag spielt, steht ein dicker Zahltag bald bevor. US-Experten schätzen, dass er einen Mega-Vertrag über zirka 30 Millionen US-Dollar pro Jahr unterschreiben könnte. Er wäre so der drittbestbezahlte Defensivspieler der Liga. Und garantiert der bestverdienende, aktive «Schweizer» Sportler.

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