Fast eine Woche ist seit der Festnahme von Thabo Sefolosha vergangen. Und noch immer ist offen, was in der Tatnacht wirklich passierte.
Während die Polizei weiter behauptet, dass der Schweizer NBA-Star ihre «Arbeit behinderte», melden sich in den USA Stimmen mit einem neuen Verdacht.
Wurde Sefolosha besonders hart von den Beamten angepackt, weil er zuvor gegen Polizeibrutalität demonstriert hatte? Das glaubt zumindest der Journalist Dave Zirin, ein Rassismus-Experte des Magazins «The Nation».
Fakt ist: Als im Dezember ein New Yorker Polizist freigesprochen wird, der den Afroamerikaner Eric Garner zu Tode würgte, schaltet sich Sefolosha mit weiteren schwarzen Basketballprofis in die politische Diskussion ein.
Auf Twitter schreibt er damals: «Es war gut in New York gewesen zu sein und zu sehen, wie die Menschen auf die Strasse gehen und ihre Stimme erheben.» Dahinter Worte, die heute wie eine unheimliche Vorahnung klingen: «Ich könnte der Nächste sein.»
Auch die NBA-Spielergewerkschaft verfolgt die neue Theorie inzwischen mit einer eigenen Untersuchung.
Sefoloshas Anwalt bleibt sich unterdessen sicher, dass die Klage gegen den Atlanta-Hawks-Spieler fallen gelassen wird: «Es liegt kein Gesetzesverstoss vor.»
In der Nacht auf Mittwoch, den 8. April, wird der Schweizer nach einer Messerattacke auf den Indiana-Pacers-Spieler Chris Copeland in Polizeigewahrsam genommen. Bei der Festnahme bricht sein rechter Knöchel. Sefolosha, der mit den Hawks in den Playoffs steht, muss operiert werden und wird den Rest der Saison verpassen. (F.S.)